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Einzelhandel vor Ort

auch Apotheken sind systemrelevant

18.11.22: Wir haben auf dieser Seite schon häufig darauf hingewiesen, wie wichtig eine intakte Infrastruktur für den Wert eines Ortes ist. Dazu gehört nicht nur die Versorgung mit Lebensmitteln vor Ort, genauso wichtig ist die Gesundheitsversorgung. Und dazu zählen nicht nur die Versorgung mit Ärztinnen und Ärzten, die bei uns noch optimal ist, sondern auch und vor allem die Apotheke.
Wir können uns glücklich schätzen, dass wir mit einer bestens ausgestatteten und organisierten Apotheke auch auf diesem Gebiet bestens aufgestellt sind. Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, zeigen uns die Meldungen von einem deutschlandweiten drastischen Rückgang der Apotheken. Auch hier gilt, dass man nur das erhalten kann, was man auch nutzt. Wer auf Internetapotheken setzt, wird den Wert der Apotheke vor der eigenen Haustüre wohl erst erfahren, wenn es die nicht mehr gibt.



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Gerade in schweren Zeiten eminent wichtig

30.10.22: Derzeit gibt es kaum ein Problem, das es nicht gibt. Die Corona-Pandemie mit Isolation und bislang unvorstellbaren Einschränkungen schien überwunden, da droht im Spätherbst eine neue Welle mit neuen, wohl noch ansteckenderen Varianten. An beispiellose Spritpreise hat man sich schon fast gewöhnt, da wird nicht nur das Autofahren, sondern auch das Heizen fast unerschwinglich teuer. In diesen Tagen bekamen viele ihre Gasrechnung präsentiert, oft ein Schock mit Vorankündigung. Die bevorstehende Stromabrechnung lässt nichts Besseres erwarten.
Wenn man über den Tellerrand hinausschaut, kann man sich vorstellen, wie stark die explodierenden Energiepreise viele Industriezweige, aber auch Handwerk und Handel belasten, was kein Trost, aber doch eine Erklärung für die gravierende Teuerung ist. Das ist jedoch nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite ist zu befürchten, dass die exorbitante Verteuerung von Energie und Rohstoffen dazu führt, dass über kurz oder lang Einzelhandelsbetriebe vom Bäcker bis zur Gastronomie deswegen das Handtuch werfen. Betroffen wären dann vor allem diejenigen in der Gesellschaft, die oft bereits jetzt schon abgehängt sind, Ältere oder finanziell nicht so gut Gestellte.
Margetshöchheim ist bislang in der glücklichen Lage, dass wir bei der Nahversorgung mit lebenswichtigen Artikeln und Dienstleistungen recht gut aufgestellt sind. Das war allerdings nicht immer so. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass es dafür keine Garantie gibt. Das Einzelhandelsangebot ist nämlich keine Einbahnstraße. Wer wegen einiger Cent weniger beim Einkauf lieber ein paar Kilometer in die nächsten Orte fährt, darf sich nicht wundern, wenn er eines Tages nicht mehr kurz vor Feierabend noch schnell zum Bäcker, Metzger oder Einkaufsmarkt gehen oder radeln kann.
In Leinach sollte gerade der kleine Ortsladen von Tegut, der beim Betrieb auf Inklusion gesetzt und die Bevölkerung vor Ort mit dem Wichtigsten versorgt hat, wegen mangelnder Umsätze schließen. Nun muss er von von der Gemeinde übernommen werden, um eine Grundversorgung aufrecht zu erhalten. Der Leinacher Bürgermeister hat nun seine Bürger daran erinnert, dass das Angebot vor Ort nur erhalten bleiben kann, wenn die Bürgerinnen und Bürger dort auch einkaufen. Das sollte auch uns zu denken geben. Wir sollten uns bewusst sein, wie wertvoll die Nahversorgung für uns alle ist oder eines Tages sein könnte.



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Nahversorgung nicht zu unterschätzen

19.2.21: Nach einem kontinuierlichen bundesweiten Rückgang der Corona-Infiziertenzahlen in den letzten Wochen, der sich auch in Unterfranken widerspiegelt, pendeln derzeit die Inzidenzzahlen zwischen 35 und 50, was leider keine Garantie für eine weitere Entschärfung der Pandemiesituation ist. Der Vormarsch von mutierten Viren und die mit der beginnenden wärmeren Jahreszeit verbundene Ungeduld bei Coronamaßnahmen können leicht zu einem erneuten rapiden Anstieg der Infiziertenzahlen führen, was an der Situation in manchen Nachbarländern abzulesen ist.
Die Ungeduld der Menschen ist sicher verständlich, zumal das viel gepriesene Online-Leben wahrlich kein Ersatz für das richtige Leben ist. Wir sind hier am Ort aber immer noch in einer relativ stabilen Situation, die zumindest einen Rest an Normalität ermöglicht. Dazu zählt ein landschaftliches Umfeld, das einem einen gewissen Freiraum ermöglicht, so dass man sich nicht unbedingt eingesperrt vorkommen muss. Und mindestens genauso wichtig ist die gute Nahversorgung mit den Gütern des täglichen Lebens, die selbst in der Anfangs-Hamster-Zeit der Corona-Pandemie recht gut funktioniert hat. Gerade in einer Zeit, in der Lieferländer arg vom Corona-Lockdown gebeutelt sind, zahlt sich auch der Trend hin zu Gütern, vor allem Lebensmitteln, aus der Region aus.
In einer Zeit, in der nicht nur wegen Corona immer mehr der Handel in den Innenstädten auf der Strecke bleibt, sollten wir durch unser Einkaufsverhalten auch nach Corona dafür sorgen, dass wir und der Einzelhandel vor Ort gut leben und überleben können. In diesem Zusammenhang sollten wir nicht vergessen, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass wir kaum mehr einen Einzelhändler am Ort mehr hatten, was vor allem die älteren Menschen zu spüren bekamen.



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Gut, günstig und sofort vor der Haustüre

13.11.19: Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, den Einzelhandel zu stärken und am Ort einzukaufen. Gerade diejenigen, die bei jeder Kleinigkeit das Internet nach dem günstigsten Angebot durchforsten, um es sich von einem der vielen Paketdienste liefern zu lassen, sollten sich ruhig einmal von den günstigen Angeboten der örtlichen Einzelhändler überraschen zu lassen. So konnten wir zum Beispiel feststellen, dass ein Buch-, auch Chefkalender genannt, beim Lotto-, Post- und Schreibwarenshop im Eingangsbereich von Tegut ohne Transportaufwand gerade mal 2,99 € kostet. So etwas werden Sie im Internet kaum finden, zumal Sie ja auch noch das Porto dazurechnen müssen.



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Dazu musste man kein Hellseher sein.

27.10.19: Heute hat Maxl-Bäck ein Traditionsunternehmen mit Margetshöchheimer Wurzeln letztmals geöffnet. Wir haben uns nicht erst seit den letzten Tagen mit dieser Entwicklung im Einzelhandel beschäftigt: Blutet der Altort aus?
Auf dieser Seite haben wir und seit Jahren mit diesem Thema befasst. Und bereits Anfang des Jahres haben wir vor dem gewarnt, was mittlerweile eingetreten ist: Belebt Konkurrenz wirklich das Geschäft?



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Blutet der Altort aus?

16.10.19: Nun ist das eingetreten, was wir bereits befürchtet hatten: Maxl Bäck schließt in Kürze seinen Traditionsstandort. Damit verlässt ein weiterer Betrieb den Altort. Verwunderlich ist das nicht. Nachdem Brot-Götz im Süden und die Bäckerei Schmitt im Norden des Ortes als Konkurrenten aufgetreten sind, wurde die Luft für den Betrieb im Altort dünn. Dabei dürfte der Biobrotverkauf bei Tegut für Maxl Bäck wohl das geringste Problem gewesen sein. Wir haben schon immer darauf hingewiesen, dass Konkurrenz längst nicht immer das Geschäft belebt, sondern gerade in kleinen Orten das Geschäft vernichtet, soweit solche Orte überhaupt noch einen Bäcker haben.
Die Schließung von Maxl Bäck ist ein herber Verlust für Margetshöchheim, da man in der Gemeinde hoffte, dass dort in zentraler Lage am Mainradweg einmal wieder ein Café entstehen könnte, was sich zumindest im Sommer sicher gerechnet hätte. Besonders unangenehm ist diese Entwicklung, weil andererseits der Altort immer attraktiver für junge Familien wird , was man auch an der wachsenden Zahl sanierter Gebäude ablesen kann. Gerade deshalb wäre eine Einzelhandelsstruktur im Altort besonders wichtig. Leider gibt es im Altort auch an anderer Stelle erhebliche Hindernisse bei der Schaffung einer besseren Infrastruktur. So scheiterte der Bau einer Gaststätte seit Jahren vor allem am Widerstand der Nachbarn.
Vor diesem Hintergrund ist ein Redebeitrag von SPD-Gemeinderätin Haupt-Kreutzer in der letzten Gemeinderatssitzung erwähnenswert. Sie bedauerte bei der Diskussion um das zukünftige Baugebiet Scheckert-Lausrain, dass es auf dem Gelände der ehemaligen Brotfabrik Götz nicht zur Ansiedlung eines Verbrauchermarktes für Margetshöchheim-Süd gekommen sei. Die Gemeinde hatte damals wegen des Widerstands der MM von einer renommierten Firma ein Gutachten darüber anfertigen lassen, wieviel Einzelhandel Margetshöchheim verträgt. Das Gutachten war eindeutig. Die Ansiedlung eines größeren Verbrauchermarktes oder Discounters hätte über kurz oder lang nicht nur Tegut verdrängt, sondern auch dem Edeka-Markt in Zell Probleme bereitet. Am Ende hätte der größte Teil Margetshöchheims keinen fußläufig erreichbaren Verbrauchermarkt mehr gehabt. Es wundert uns schon, dass Frau Haupt-Kreutzer immer noch hartnäckig eine Position vertritt, bei deren Verwirklichung besonders die älteren Leute im Altort und in den umliegenden Ortsbereichen die Leidtragenden wären.
Viele frühere Beiträge zu diesem Thema finden Sie hier: Sonderseite Einzelhandel vor Ort



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Was ist Infrastruktur?

10.7.19: Margetshöchheim ist in der glücklichen Lage, über eine gute Infrastruktur zu verfügen, eine gute Verkehrsanbindung, Handwerksbetriebe, Dienstleistungen, eine Poststelle, Ärzte, eine Apotheke, einen Verbrauchermarkt und sogar eine Gastwirtschaft. All das ist heutzutage in Ortschaften mit der Größe Margetshöchheims keine Selbstverständlichkeit, all das kann es auf Dauer nur geben, wenn das Angebot auch genutzt wird:
- Theos Brückenhäusle nicht nur, wenn eine Familienfeier ansteht oder gerade mal kein Fest im Ort stattfindet
- die Apotheke nicht nur, wenn gerade mal das Internet streikt und die Verbindung zur Internetapotheke nicht klappt
- den örtlichen Verbrauchermarkt nicht nur, wenn der nächste Discounter mal kein passendes Sonderangebot hat oder am Samstag kurz nach 19 Uhr das Backpulver für den Sonntagskuchen ausgegangen ist
Unser Ort mit seinen Handwerksbetrieben, fast alle alteingesessene Familienbetriebe - stellvertretend sei hier nur Rollo-Oppmann genannt -, sind nicht nur schnell erreichbar und garantieren solide Handwerksarbeit, Sie wissen auch, mit wem Sie es zu tun haben.
Wenn andere Orte mit dem Slogan "Geh nicht fort, kauf im Ort" werben, sollte dieses Motto auch in Margetshöchheim Beachtung finden.



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Belebt Konkurrenz wirklich das Geschäft?

3.1.19: Zumindest früher gehörte der Spruch "Konkurrenz belebt das Geschäft" zu den Standardweisheiten angehender BWL-Studenten oder selbsternannter Wirtschaftsweiser. Mittlerweile müsste man eigentlich kapiert haben, dass ein Zuviel an Konkurrenz das Geschäft nicht belebt, sondern ruiniert. Zumindest gilt dies für etliche Branchen, vor allem für den Lebensmitteleinzelhandel. Schließlich kann man sich nicht mehr als satt essen. Und wenn man doch mehr isst, dann ist das vielleicht gesund für den Einzelhändler, aber nicht für den Konsumenten.
Wir haben mittlerweile bei den Bäckern so eine Situation. Auf den ersten Blick würden sich zwar viele Gemeinden, die gar keinen Bäcker mehr haben, über ein solches Angebot freuen. Es zeigt sich aber nicht nur bei uns, dass es eindeutig nicht funktioniert, wenn das Angebot die örtliche Nachfrage übersteigt.
Wir können unseren täglichen Bedarf an Brot und Brötchen derzeit in drei Filialen von Großbäckereien, in einem Verbraucher-Markt und notfalls auch bei zwei Metzgern decken. Ob das auf Dauer gut geht, bleibt abzuwarten. Es ist wohl kein Zufall, dass sich dies auf die Auslastung und teilweise auch auf die Öffnungszeiten der Läden auswirkt.



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Discounter statt Tennishalle?

12.9.18: Bereits im Juni hatte MdB Michelbach, der das Erbbaurecht für die mittlerweile geschlossene Tennishalle besitzt, im Gemeinderat beantragt, die Tennishalle abreißen und stattdessen hinter der Margarethenhalle einen SB-Markt errichten zu dürfen (Brauchen wir noch mehr Verbrauchermärkte im Ort? ). Bei den Gesprächen mit dem Investor wurde schon damals deutlich, dass man sich in der Gemeinde eigentlich nur einen Abriss und eine Rückgabe des Grundstücks an die Gemeinde vorstellen kann. Der Wunsch von Herrn Michelbach wurde gestern im Gemeinderat erneut behandelt. Abgesehen davon, dass der Standort hinter der Margarethenhalle wegen der Parksituation für die Kunden und der Warenanlieferung äußerst problematisch ist, würde dies zu einer ungesunden Konkurrenzsituation mit dem eben erst renovierten Tegut-Markt führen. Den Grundrissplänen nach zu schließen soll dort wohl Netto angesiedelt werden, ein Zwitter aus Discounter und Supermarkt. Probleme könnte es an dem Standort auch mit der anschließenden Wohnsituation geben.



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Brauchen wir noch mehr Verbrauchermärkte im Ort?

12.6.18: In der heutigen Gemeinderatssitzung steht auch der Antrag des Betreibers der stillgelegten Tennishalle, des "CSU-Mittelstandsgurus" MdB Michelbach, auf der Tagesordnung, die Tennishalle abzureißen und stattdessen hinter der Margarethenhalle einen SB-Markt zu errichten (Gemeinderatssitzung am 12.6.18 TOP 3). Wir können froh sein, dass es mit Tegut einen runderneuerten Verbrauchermarkt gibt, der für die Nahversorgung in Margetshöchheim vollauf ausreichend ist. Ein weiterer Markt würde nur zu einem ruinösen Wettbewerb und wegen des geringeren Warenumschlags zu längeren Liegezeiten der Frischeartikel und damit zu einem Qualitätsverlust führen. Verschärfend kommt hinzu, dass Wolfgang Götz wohl immer noch seinen Plan verfolgt, neben dem neuen Ärztehaus in Margetshöchheim Süd ebenfalls einen Verbrauchermarkt zu errichten. Zumindest mittelfristig blieben dann mindestens zwei Märkte auf der Strecke. Margetshöchheim hätte dann nicht mehr Lebensqualität, sondern mit Sicherheit zwei Gewerbebrachen, die unseren Ort nun wirklich nicht attraktiver machen würden.
Mit der Problematik haben wir uns vor kurzem ausführlich auseinandergesetzt: Konkurrenz belebt das Geschäft?



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Geh nicht fort, kauf im Ort

12.5.18: Die Eröffnung der Sportgaststätte „Theos Brückenhäusle“ wollen wir zum Anlass nehmen, darauf hinzuweisen, dass man nur das erhalten kann, was man auch nutzt. Es macht wenig Sinn, berechtigterweise jahrelang den Verlust der letzten Gaststätte zu bejammern, wenn man ein neues Angebot nicht annimmt. Das gilt ebenso für alle Einrichtungen der Daseinsvorsorge, wozu vor allem der Einzelhandel zählt, egal ob Bäcker, Metzger, Friseure, das Gardinengeschäft oder der Tegutmarkt und all die anderen Geschäfte. Alle können nur auf Dauer existieren und mit zur Lebensqualität vor Ort beitragen, wenn wir sie nicht nur aufsuchen, wenn uns die Streichhölzer oder die Semmelbrösel ausgegangen sind. Gerade für eine alternde Gesellschaft sind fußläufig zu erreichende Angebote enorm wichtig. Daran sollten auch diejenigen denken, die noch mobil sind und keine Probleme haben, einmal schnell 10 km zum Einkaufen zu fahren.



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Konkurrenz belebt das Geschäft?

6.3.18: Wann spricht man eigentlich von Binsenweisheiten? Was hat Weisheit mit Binsen zu tun? Weil wir es nicht wissen, haben wir bei Wikipedia nachgelesen: "Der Begriff wird insbesondere dann verwendet, wenn zum Ausdruck gebracht werden soll, dass eine als interessant vorgetragene Erkenntnis im Grunde keinen besonderen Wert hat." Mit unseren Worten ausgedrückt, bedeutet dies, dass mit solchen Weisheiten zum Beispiel jede Diskussion in die Binsen gehen muss.

"Konkurrenz belebt das Geschäft" ist eine dieser Binsenweisheiten, die wir vor einigen Jahren im Gemeinderat zu hören bekamen, als es 2015 darum ging, ob wir zusätzlich zum bestehenden Tegut-Markt einen Supermarkt oder Discounter auf dem Götz-Gelände verkraften können. Damals stand noch die Drohung des Grundstückseigentümers im Raum, die alte Fabrikruine bis zum St. Nimmerleinstag vor sich hin verfallen zu lassen, wenn die Gemeinde nicht einem Sondergebiet für einen großen Supermarkt oder Discounter zustimmen sollte. Mittlerweile ist der Uraltbestand abgeräumt und das Ärztehaus ist dort bereits über den Rohbauzustand hinausgewachsen, was im Gemeinderat und in der Bevölkerung sehr positiv aufgenommen wird.

Der Widerstand gegen einen zusätzlichen großen Lebensmittelmarkt mit mehr als 800 qm Verkaufsfläche, für den die Ausweisung eines Sondergebiets durch die Gemeinde erforderlich wäre, ging damals vor allem von der MM aus. Ein großer Markt zusätzlich zu Tegut in Margetshöchheim und Edeka in Zell hätte mit Sicherheit die Existenz eines oder gar von zwei der Märkte bedeutet, zumal die diversen Märkte mainauf- und mainabwärts bereits einen nennenswerten Teil der Kaufkraft abgeschöpft haben. Angesichts des geringen Einzugsgebiets und der dadurch zwangsläufig aufgesplitterten Kaufkraft und somit eingeschränkten Nachfrage bei einem vergleichbaren Sortiment führt das nicht zu einer gesunden Konkurrenz, sondern zu einem ruinösen Verdrängungswettbewerb. Die Verlierer werden letztendlich die Kunden sein. Der Preis für die Ware wird angesichts des bundesweiten Wettbewerbs nämlich nicht in Margetshöchheim entschieden, sondern in den Chefetagen der Lebensmittelkonzerne. Selbst wenn alle Wettbewerber im Raum Margetshöchheim/Zell mehr schlecht als recht überleben sollten, werden die Folgen auf dem Rücken der Verbraucher ausgetragen. Wenn sich gerade im Frischebereich (Obst, Gemüse, Waren mit Haltbarkeitsdatum usw.) der Absatz auf mehr Bewerber verteilt, führt das zwangsläufig dazu, dass der Verbraucher länger in den Regalen liegende Waren erhält, da sich der Warenumschlag hinzieht. Untermauert wird all dies durch ein Gutachten, das die Gemeinde 2015 von einem renommierten Büro erstellen ließ.

Man darf auch nicht vergessen, dass heutzutage die Ansiedlung eines weiteren Marktes nicht immer mit der erwarteten Nachfrage zu tun hat. Die Expansion mancher Lebensmittelkonzerne zielt vielmehr darauf ab, mittelfristig die Konkurrenz platt zu machen und auf Teufel komm raus Marktanteile zu ergattern. Man denke nur an die Auseinandersetzung zwischen Edeka und Rewe als es um die Aufteilung der Tengelmann-Märkte ging. Dass die Rechnung nicht immer aufgeht, sah man ja am Rewe-Markt in Zellingen, der nach kurzer Zeit wieder geschlossen wurde. Heute findet man dort einen Baumarkt.
Dass man gerade im Lebensmittelbereich damit rechnen muss, dass man sich nicht zweimal hintereinander satt essen kann, zeigt die Situation der Bäcker am Ort. So hat der alteingesessene Bäcker am Main die Öffnung einer Bäckereifiliale im Vorfeld von Tegut zweifellos beim Umsatz zu spüren bekommen. Die Situation wird sich noch verschärfen, wenn die Bäckereifiliale im Erdgeschoss des Ärztehauses öffnet.

Wir wollen Sie hier nicht mit alten Kamellen langweilen. Wir haben vielmehr einen handfesten Grund, warum wir an die Ereignisse vor wenigen Jahren erinnern. Klarheit muss sein und Klartext
Es gibt nämlich Anzeichen dafür, dass ein neuer Anlauf gemacht wird, auf der Restfläche des Götzgeländes, die als Gewerbegebiet gewidmet ist, doch noch einen Supermarkt oder Discounter anzusiedeln, was mit Sicherheit Tegut, aber wohl auch Edeka treffen würde. Zu guter Letzt könnte grundsätzlich unsere Nahversorgung gefährdet sein.
Unsere Argumente aus dem Jahre 2015 haben nichts an Aktualität verloren. Deswegen würden wir erneut sehr aktiv werden, wenn sich unsere Befürchtungen bewahrheiten würden.



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Geiz ist geil oder doch nicht?

27.2.17: Der Lebensmittelhandel in Deutschland ist hart umkämpft. Eine Folge sind im Verhältnis zu unseren Nachbarn relativ niedrige Preise mit einer oft niedrigen Gewinnspanne. Eine andere Folge war, dass mittlerweile immer mehr kleine Lebensmittelläden aus dem Markt gedrängt wurden. Aber selbst große Discounter geben heute immer mehr Standorte auf, die nicht rentabel genug sind. Es sei denn, man will die Konkurrenz auf Biegen und Brechen verdrängen, wie es sich beim Wettbewerb zwischen Edeka und Rewe bei der Übernahme von Tengelmann gezeigt hat.
Neuerdings versuchen die Lebensmitteldiscounter von Aldi bis Lidl, weg vom Billigimage zu kommen und auch Lebens- und vor allem Genussmittel aus dem gehobenen Segment anzubieten. Ein interessanter Beitrag aus dem Internet beschäftigt sich mit der Frage, ob die preisgünstige "Edelware" vom Discounter tatsächlich mit der wesentlich teureren Ware aus dem Fachhandel mithalten kann und das hält was sie verspricht.
http://www.wanted.de/sind-gourmetprodukte-von-aldi-lidl-und-co-gut-/id_80238226/index
Für die Bevölkerung, besonders für ältere Menschen, ist das Luxussegment jedoch mindestens zweitrangig. Vielerorts kann man froh sein, wenn man außerhalb von größeren Städten überhaupt einen wohnortnahen Lebensmittelversorger hat. Selbst in Stadtteilen von Würzburg ist dies keine Selbstverständlichkeit.
Deshalb ist die MM immer noch davon überzeugt, dass es richtig war, sich für den Erhalt des bestehenden Tegut-Marktes zu engagieren. Für einen zweiten Markt fehlt in Margetshöchheim einfach das erforderliche Käuferpotential, wie das damals in Auftrag gegebene Gutachten ja belegt hat.
Selbst wenn zwei Märkte nebeneinander noch für einige Zeit nebeneinander existiert hätten, wäre dies auf Kosten der Frische der Ware gegangen, da die nur dann garantiert ist, wenn die Waren schnell genug umgesetzt werden. Und dafür benötigt man eine starke Nachfrage.



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Tegut-Revitalisierung im August 2017

Nach dem derzeitigen Informationstand wird Tegut im August 2017 das Gebäudeinnere und wahrscheinlich auch den Eingangsbereich erneuern. Während der Renovierungszeit bleibt der Markt geschlossen. Eine Vergrößerung scheitert daran, dass bei Gemeinden in der Größenordnung von Margetshöchheim lediglich Märkte mit einer Verkaufsfläche von 800 qm ohne Sondergenehmigung möglich sind. Falls die Gemeinde ein Sondergebiet ausweist, sind dort maximal 1.200 qm Verkaufsfläche zulässig. Das entspricht etwa der momentanen Tegut-Fläche. (siehe auch Tegut bleibt am Standort )



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Tegut bleibt am Standort

14.11.16: Dass Tegut am Standort Margetshöchheim bleiben will, war von Anfang an klar. Unklar war allerdings, ob der Verbrauchermarkt am angestammten Platz bleiben wird. Tegut wurde zum Beispiel auch das Götzgelände angeboten, winkte allerdings wegen der ungünstigen Verkehrsanbindung an die Staatsstraße 2300 ab.
Es gab auch Überlegungen, auf das Gebiet der Tennishalle hinter der Margarethenhalle umzusiedeln, das der Bundestagsabgeordnete und Mittelstandsguru der CSU-Bundestagsfraktion Michelbach im Erbbaurecht besitzt und gerne losbekommen will. Dass die Tennishalle nicht nur baulich desolat, sondern auch höchst unrentabel ist, dürfte bekannt sein. Deshalb gab es bereits seit Jahren verschiedene Planungen über die zukünftige Nutzung des Areals. http://www.margetshoechheimer-mitte.de/025e73a66009d4201/topaktuell/025e7398fc0a49201.html

Eine Umsiedlung von Tegut auf das Gelände hinter der Margarethenhalle würde allerdings bedeuten, dass dort zusätzlicher Parkraum geschaffen werden müsste. Das wäre allerdings nur möglich, wenn die dortigen Tennisplätze abgesiedelt würden.
Darüber hat sich die Gemeinde schon länger ihre Gedanken gemacht und an eine Verlagerung auf das Gelände südlich des Sportplatzes gedacht, das im Flächennutzungsplan für Sportflächen reserviert ist. Im Grunde genommen wäre es sicher sinnvoll, alle Sportflächen dort zusammenzufassen, zumal das neue Sportheim dazu einladen würde. Momentan sieht es allerdings so aus, als ob diese Pläne zumindest mittelfristig nicht realisiert werden könnten, da der Ankauf der erforderlichen Flächen wohl an der mangelnden Verkaufsbereitschaft einiger Grundbesitzer scheitert.
Deshalb hat sich Tegut entschlossen, den bestehenden Tegut-Markt, dessen Gebäude und Gelände übrigens im Besitz eines privaten Investors ist, im kommenden Jahr umfassend zu renovieren. Aus diesem Grunde wird die Gemeinde ihren Plan vorantreiben, auf der Ostseite der Erlabrunner Straße einen Gehsteig herzustellen , der diesen Namen auch verdient. Tegut will sich daran mit maximal 40.000 € beteiligen. In Kürze will die Gemeinde dort auch die Verkehrssituation verbessern und an der Ausfahrt aus dem Parkplatz einen Verkehrsspiegel installieren.



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Die Kehrseite der Medaille

24.5.: Der Gemeinderat hat bekanntlich in der Sitzung am 10. Mai einstimmig dem Bauantrag für ein Ärztehaus auf dem Götzgelände zugestimmt Bauantrag für ein Ärztehaus . Nun steht noch die Zustimmung des Landratsamts aus. Große baurechtliche und nachbarschaftsrelevante Probleme dürfte es wegen der Reduzierung auf drei Geschosse und der Drehung des Gebäudes zur Straße hin wohl kaum geben. Neben einem Bäckereishop mit Drive in und Café sind dort eine Apotheke, eine Arztpraxis, eine Physiotherapie und ein Großraumbüro geplant. Das Ärztehaus ist zweifelsohne eine Bereicherung für Margetshöchheim-Süd und eine Investition in die Gesundheitsversorgung der Zukunft. Durch die geplante Verlagerung der Apotheke und der Praxis Dr. Heckel verliert allerdings der Altort ein Stück an Attraktivität. Der neue Standort ist für weite Teile zwar nicht gut fußläufig, dafür aber durch die Haltestelle vor der Haustüre gut mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen.
Die Gemeinde Margetshöchheim hatte übrigens ein Gutachten in Auftrag gegeben, das eindeutig bestätigt hat, dass ein weiterer Wettbewerber sich auf die bestehenden Märkte ser kritisch auswirken würde, zumal es eine Tatsache ist, dass wesentliche Kaufkraftanteile bereits mainauf- und mainabwärts abgeschöppft werden. Letztendlich ist es auch bekannt, dass manche Lebensmittelkonzerne seit einiger Zeit nicht wegen zu erwartender Umsatzchancen neue Märkte eröffnen, sondern vor allem, weil sie auf Kosten der Konkurrenz expandieren wollen. Man muss hierbei nur einmal die Auseinandersetzungen zwischen Edeka und Rewe bei der Aufteilung der Tengelmann-Märkte denken. Dass die Rechnung bei solchen Konkurrenzeröffnungen nicht immer aufgeht, hat man ja bei dem schnellen Verschwinden von Rewe in Zellingen gemerkt, wo jetzt ein Baumarkt zu Hause ist.
Gerade im Lebensmittelsektor müsste es eigentlich jedem klar sein, dass man sich nur einmal satt essen kann. wir merken das gerade bei den Bäckereien im Ort, wo sich die Eröffnung einer Bäckereifiliale im Vorfeld von Tegut zwangsläufig auf den Umsatz des alteingesessenen Bäckers am Main auswirkt. Man kann sich vorstellen, dass sich dies noch verstärkt, wenn im Erdgeschoss des Ärztehauses noch in diesem Jahr eine weitere Bäckereifiliale öffnet.

Manch einer mag sich fragen, warum wir hier alte Kamellen aufwärmen.



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Bauantrag für ein Ärztehaus

5.5.: Die Nutzung des sog. Götzgeländes hat in den letzten Jahren die Öffentlichkeit und natürlich auch den Gemeinderat schon mehrmals beschäftigt. Nun liegt für die Gemeinderatssitzung am 10.5. ein Planentwurf für ein Ärztehaus vor Gemeinderatssitzung am 10.5.2016 , der durchaus Chancen auf Genehmigung haben dürfte.
Das Baugrundstück befindet sich planungsrechtlich im Innenbereich gem. § 34 BauGB. Gegenüber der vorhergehenden Planung wurde das Ärztehaus mit Café und Apotheke um ein Geschoss auf drei Geschosse reduziert, so dass es planungsrechtlich kaum Hindernisse geben dürfte. Auch das vorher geplante „Zahnärztehaus„ ist nicht mehr in der Planung enthalten. Die früher mit der Großbäckerei Götz bebaute Fläche bleibt zunächst unbeplant; ein Teilbereich soll allerdings als Parkplatzfläche dem Ärztehaus zugeordnet werden.
In Richtung Norden wird das Gebäude zur Nachbarbebauung hin auf eine Geschoßhöhe abgestuft, auf dem eine vom 1. Stock zugängliche Terrasse geplant ist. Eine Zufahrt zum Wiesenweg ist nicht vorgesehen bzw. durch eine Stützmauer getrennt. Im Untergeschoss sollen ein Café (wohl mit Drive in auf der Südseite) sowie eine Apotheke eingerichtet werden. Ein geplanter Werbepylon an der Zeller Straße soll die Einrichtungen bewerben. Plan Ärztehaus
Da der Bauantrag kurzfristig eingereicht wurde, muss die Nachbarbeteiligung noch eingeholt werden.



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Plan Ärztehaus




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Grünes Licht für Tegut-Umgestaltung

20.4.16: Nun hat Tegut endgültig Planungssicherheit für die Revitalisierung des Marktes, da sich äußerlich praktisch nichts ändert. Die Umgestaltung bezieht sich wohl vor allem auf die Erneuerung und Aufteilung des "Innenlebens". Tegut nimmt dafür richtig Geld in die Hand. Es wird mit Baukosten von bis zu 1,3 Millionen Euro gerechnet.
Das Gebäude gehört übrigens nicht Tegut, sondern einer Privatbesitzerin in Norddeutschland. Trotzdem bleiben wohl die Umbaukosten voll an Tegut hängen. Hinzu kommen noch 40.000 €, mit denen sich Tegut am Ausbau des östlichen Gehwegs von der Bushaltestelle her beteiligen will.
Dieses enorme finanzielle Engagement darf wohl als eindeutiges Bekenntnis von Tegut zum Standort Margetshöchheim verstanden werden.
Siehe auch Tegut steht in den Startlöchern



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Tegut steht in den Startlöchern

18.3.: Tegut stellt in den nächsten Tagen die Weichen für die Modernisierung des Margetshöchheimer Marktes. Voraussetzung ist dafür die Ausweisung eines Sondergebiets, obwohl das Gebäude selbst nicht vergrößert wird. Ohne dieses Sondergebiet dürfte der Markt nämlich nach der derzeitigen Rechtslage die Verkaufsfläche von 800 qm nicht überschreiten. Bereits jetzt dürfte der Markt eine Verkaufsfläche von etwa 1200 qm aufweisen. Dies ist bereits die Obergrenze für die Verkaufsfläche in einem Sondergebiet.
Auch die Gemeinde wird wohl noch in diesem Jahr ihre Hausaufgaben machen und den Fußweg zwischen der Busendhaltestelle und Tegut ausbauen. Zumindest sind für den mit Kosten in Höhe von 80.000 € veranschlagten Weg die Mittel im Haushalt vorgesehen. Tegut will die Hälfte der Kosten übernehmen.



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Noch ist nichts sicher

3.3.: Die Main-Post widmete in ihrer gestrigen Ausgabe eine ganze Seite dem Götz-Gelände und dessen zukünftiger Nutzung. Darin war u.a. davon die Rede, dass dort Ärztehäuser entstehen sollten und Investoren kleinteiliges Gewerbe und Wohnbauten realisieren wollten.
Wir haben uns in den letzten Monaten mit Spekulationen und Aussagen zur Zukunft des Götz-Geländes zurückgehalten, da die Entwicklung auf dem fraglichen Gelände vor allem von seinem Eigentümer Wolfgang Götz abhängt. Das Ärztehaus (das zweite dürfte wohl Geschichte sein) und eine Nutzung mit Gewerbe- und Wohnungsbau dürfte sicher eine gute Lösung sein und wohl kaum am Gemeinderat scheitern. Die erforderliche Umwidmung zu einem Mischgebiet dürfte nach unserer Einschätzung ebenfalls kein ernsthaftes Problem sein.
Es wäre sicherlich erfreulich, wenn sich Projektentwickler oder Investoren für eine solche Nutzung des Geländes interessieren würden. Für die Realisierung sind vor allem zwei Faktoren von Bedeutung. Das Interesse von Wolfgang Götz an einer solchen Lösung und ein ernsthaftes Angebot eines Investors, mit dem sich auch der Eigentümer anfreunden könnte.
Solange keine belastbaren Aussagen von Seiten des Eigentümers und von Projektentwicklern vorliegen, wollen wir uns allerdings nicht an Spekulationen beteiligen. Erfreulich ist auf jeden Fall schon allein der Umstand, dass die Gewerbebrache derzeit abgeräumt wird.



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Es bewegt sich was auf dem Götzgelände

27.1.: Seit kurzem haben auf dem Götzgelände die Abbrucharbeiten begonnen. Es spricht einiges dafür, dass dort - wie geplant - u.a. ein Ärztehaus entstehen wird. Das ursprünglich geplante zusätzliche Zahnarzthaus dürfte allerdings momentan nicht mehr aktuell sein.


 


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edel aber nicht zu edel

26.1.16: Im T-Online-Portal findet man unter der Überschrift "Warum Aldi plötzlich auf edel macht" einen interessanten dpa-Bericht über die neueste Runde im Kampf um Marktanteile zwischen Discountern und Supermärkten.
http://www.t-online.de/wirtschaft/unternehmen/id_76709964/aldi-ruestet-auf-warum-der-discounter-jetzt-auf-edel-macht.html Vieles davon haben wir bereits in unseren Beiträgen über die mögliche Ansiedlung eines Einzelhandelsobjekts auf dem Götzgelände auf dieser Seite angesprochen. So ist es schon lange so, dass Supermarktketten von Edeka über Rewe bis hin zu Tegut zusätzlich zu den Standard-Markenartikeln ein eigenes Sortiment mit Discountpreisen in den Regalen haben. Das dürfte einer der Gründe sein, warum die Supermärkte in den letzten Jahren im Gegensatz zu den Discountern kräftig zugelegt haben.
Als Folge dehnen Discounter wie Lidl und neuerdings auch Aldi ihr Angebot ins Markensegment aus und rüsten ihre Märkte nach und nach auch optisch auf. Allerdings darf es auch nicht allzu sehr edel ausfallen, da sonst das Billig-Image der Discounter, das bei vielen Kunden noch immer kaufentscheidend ist, verlorengehen könnte.
Im Grunde genommen bestimmen also weniger Fakten als Schein und Image das Kaufverhalten, wozu die Werbung natürlich erheblich beiträgt. So gelten Supermärkte immer noch als teuer, obwohl jeder von ihnen sein Billigsortiment in den Regalen hat, und die Discounter gelten immer noch als besonders billig, obwohl dies längst nicht mehr für ihr komplettes Sortiment gilt. Und Tegut gilt manchem als teurer Bioladen, nur weil er zusätzlich zum Standard-Supermarkt-Sortiment mehr Biowaren im Regal hat.
Im Grunde genommen verwischen die traditionellen Grenzen zwischen Supermärkten und Discountern zusehends. Dem Verbraucher kann man im Grunde genommen nur empfehlen, sich nicht vor der Werbung oder überliefertem Schubladendenken bestimmen zu lassen, sondern kritisch und bewusst einzukaufen.



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Engpass durch Abrissarbeiten in der Zeller Straße

16.1.: Da die Abrissarbeiten auf dem Götzgelände begonnen haben, ist in Kürze mit einer Sperrung eines Fahrstreifens in der Zeller Straße zu rechnen (voraussichtlich mit Ampelregelung). Die Arbeiten selbst dürften etwa zwei Monate dauern.



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Zu schön, um wahr zu sein

16.12.15: Bei der Gemeindeverwaltung wurde durch Herrn Wolfgang Götz der Abriss der ehemaligen Großbäckerei und der beiden daneben befindlichen Häuser angezeigt. Eine Genehmigung ist hierfür nicht erforderlich.



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Vorläufiges Aus für das Einzelhandelsprojekt?

9.12.: Bei der gestrigen Gemeinderatssitzung zeichnete sich ab, dass das Projekt auf dem Götzgelände wohl zumindest vorläufig gescheitert sein dürfte. Deutlich wurde dies vor allem beim Redebeitrag des CSU-Fraktionsvorsitzenden Norbert Götz, der in der Jahresschlusssitzung des Gemeinderats der MM die Schuld am Scheitern des Vorhabens gab und äußerte, dass man in Zukunft solche Vorhaben nicht mehr in der Öffentlichkeit behandeln sollte.
Die MM hatte übrigens gestern Morgen ein MM-Blättle zum Druck gegeben, das wenige Minuten vor der Gemeinderatssitzung ausgelierfert wurde. Dort konnte natürlich die neueste Entwicklung nicht mehr berücksichtigt werden. Das Blättle wird in den nächsten Tagen verteilt werden.



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Tegut-Stellungnahme ging bei der Gemeinde ein

28.11.: Wie bereits berichtet, hatte am 27.10. im Rathaus ein Gespräch mit zwei Tegut-Mitarbeitern aus der Fuldaer Zentrale stattgefunden. Dabei kristallisierte sich heraus, dass Tegut trotz großer Bedenken wegen der geplanten Einzelhandelsansiedlung auf dem Götzgelände am Standort Margetshöchheim bleiben und auf dem derzeitigen Gelände modernisieren will. Voraussetzung ist allerdings, dass die Gemeinde die im Gemeinderatsbeschluss vom 13.10. festgelegten Konditionen für einen Verbrauchermarkt auf dem Götzgelände verbindlich durchsetzt. Ansonsten wäre der heutige Markt in seiner Größe nicht mehr wettbewerbsfähig zu betreiben, da eine Erweiterung aus baurechtlichen und flächentechnischen Gründen dort ausscheidet. Tegut-Bekenntnis zum Standort Margetshöchheim
Diese Position hat Tegut mittlerweile der Gemeinde schriftlich bestätigt.

In einer Pressemeldung betont Tegut:
Nur so kann sich tegut… auch in den kommenden Jahren dem Wettbewerb stellen und wird in den Standort investieren. Sobald dies von Seiten der Gemeinde klar geregelt ist, werden die Planungen zur Revitalisierung bei tegut… anlaufen. ... Sicher ist, wenn tegut…. revitalisiert, wird der Markt rund 6-8 Wochen geschlossen sein, um die Bauarbeiten kompakt und ohne Einfluss auf das Einkaufserlebnis der Kunden durchzuführen.



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Tegut-Bekenntnis zum Standort Margetshöchheim

22.11.: Bürgermeister Brohm gab bei der Bürgerversammlung bekannt, dass sich Tegut-Vertreter am 27.10. bei einem Gespräch im Rathaus zum Standort Margetshöchheim bekannt und einen grundlegenden Umbau des bestehenden Marktes mit Kosten von 1,3 Millionen Euro zugesagt hätten. Die definitive Zusage der Firmenleitung müsste eigentlich in den nächsten Tagen im Rathaus eintreffen.
Wesentliche Grundlage für diese Entscheidung war die Zusage des Bürgermeisters, dass tatsächlich nur der Harddiscounter Norma mit einer maximalen Verkaufsfläche von 1000 qm und einer Sortimentsbreite von maximal 1100 Artikeln ein Sondergebiet auf dem Götzgelände erhält.



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Protokollkorrektur

10.11.: Gemeinderatssitzung am 10.11.2015



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Klarheit muss sein

4.11.: Der Gemeinderat hat sich in der Sitzung vom 13.10.15 gegen die 5 Stimmen der MM-Fraktion für die Ansiedlung eines Norma-Marktes auf dem Götzgelände entschieden. Aus Rücksicht auf rechtliche Bedenken hat der Gemeinderat allerdings den Markt nicht beim Namen genannt, sondern ihn auf dem Umweg über die Sortimentsbreite umschrieben. Zur Gemeinderatsentscheidung über das Götzgelände
Auf mehrmaliges Nachfragen hatte Bürgermeister Brohm festgestellt, dass der Gemeinderatsbeschluss noch keine Zustimmung zu einem Sondergebiet darstelle, das für die Ansiedlung eines Discounters dieser Größe erforderlich ist. Er sagte auch zu, dass vor einer Entscheidung über ein Sondergebiet die wichtigsten Grundlagen eines städtebaulichen Vertrags geklärt sein müssten, in dem die vom Gemeinderat festgelegten Konditionen rechtlich abgesichert sind.
Deshalb hat MM-Fraktionsvorsitzender Andreas Raps eine Berichtigung des Protokollentwurfs beantragt, in dem diese Passagen nicht berücksichtigt wurden: Was wurde nun wirklich beschlossen?
Dass es hierbei nicht um kleinkarierte Wortklauberei, sondern um weitreichende Festlegungen geht, zeigt eine der Forderungen, die in diesem Vertrag abgesichert sein müsste: Der Investor und der potentielle Mieter auf dem Götzgelände gehen wohl davon aus, dass der Standort in absehbarer Zeit besser an die Staatstraße angeschlossen wird, wie es Bürgermeister Brohm in Aussicht gestellt hat. Die ungünstige Anbindung ist nämlich einer der Gründe, warum das Interesse an diesem Standort nicht allzu groß ist.
Es ist klar, dass eine verbesserte Anbindung (über eine Ampel oder einen Kreisverkehr) für die Gemeinde Margetshöchheim nicht zum Nulltarif zu bekommen ist. Deshalb ist es unbedingt erforderlich, dass der Investor auf dem Götzgelände rechtzeitig vor Schaffung des Baurechts vertraglich zur Beteiligung an den entstehenden Kosten verpflichtet wird.
Um welche Beträge es dabei gehen kann, soll hier am Beispiel der Kosten für die Ampellösung am Zeller Schützenhaus aufgezeigt werden. Der Markt Zell wurde dabei (noch in DM) mit folgenden Beträgen beteiligt:
Gesamtbetrag rund 2,2 Mio. DM, davon 1 Mio. Baukosten, 100.000 für die Ampel, weitere 450.000 für die Ablösung der Ampelunterhaltung an das Straßenbauamt, 150.000 Ingenieurkosten usw.
Es mag ja sein, dass man die Zeller Situation nicht ganz mit der Margetshöchheimer vergleichen kann. Andererseits kann man davon ausgehen, dass inzwischen aus den DM-Preisen Euro geworden sind. Sicher ist auf jeden Fall, dass es bei einer besseren Anbindung an die Staatsstraße nicht um Peanuts geht. Deshalb muss ein verantwortungsvoll handelnder Gemeinderat größten Wert darauf legen, dass die Beteiligung des Investors an diesen Kosten rechtzeitig vorher wasserdicht festgeschrieben wird. Wenn erst einmal ein Sondergebiet ausgewiesen ist, hat die Gemeinde sehr schlechte Karten.
Man darf auch nicht übersehen, dass eine bessere Anbindung an die Staatsstraße für die Bewohner in Margetshöchheim-Süd mehr Belastungen mit sich bringt, da dann der Verkehr aus dem Zeller Gewerbegebiet mit Sicherheit zunehmen wird. Und den von Bürgermeister Brohm so gepriesenen Fußgängerüberweg über die ST 2300 kann man auch vergessen. Bei einem Kreisverkehr gibt es keinen Fußweg, und bei einer Ampellösung wird es auch keine Fußgängerampel geben, da das Straßenbauamt wegen der sich verschärfenden Gefahrenlage außerhalb geschlossener Ortschaften grundsätzlich keine Fußgängerampeln mehr einrichtet.



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Klartext

25.10.: Da CSU und SPD behaupten, ihr Beschluss in der Gemeinderatssitzung am 13.10. stütze sich auf die Ergebnisse des Einzelhandelsgutachtens, fassen wir hier noch einmal die wichtigsten Informationen in Kurzform zusammen. (Alle ausführlichen Informationen finden Sie hier: Sonderseite Götzgelände

Gemeinderatssitzung am 12.5.15
Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans für das Götzgelände zur Errichtung von Ärztehäusern und eines Discounters, wie er im Gewerbegebiet möglich ist (das bedeutet mit max. 800 qm Verkaufsfläche).

Bauausschusssitzung am 20.7.15
Nachdem die Fraktionen von CSU und SPD auf Druck des Eigentümers schließlich bereit waren, auch einen Discounter mit 1100 qm zuzulassen, kündigte die MM-Fraktion an, die Bürger bei einem Bürgerbegehren entscheiden zu lassen. Die MM und etliche Fachleute befürchten nämlich, dass die Ansiedlung eines großen Discounters die Existenz des Supermarktes im Margetshöchheimer Norden gefährden könnte. Dass dies keine Panikmache ist, sondern Realität sein kann, sieht man ja daran, dass Kupsch in Zell und Rewe in Zellingen angesichts der Konkurrenz schließen mussten. (So viel auch dazu, dass Konkurrenz das Geschäft belebt.)
Als Folge schlug Bürgermeister Brohm vor, ein Einzelhandelsgutachten erstellen zu lassen, um das Bürgerbegehren zu vermeiden. Der Bauausschuss stimmte dem am 20.7. einstimmig zu.

Einzelhandelsgutachten
Den Auftrag erhielt das Büro GMA, und die MM stoppte die Vorbereitungen für ein Bürgerbegehren. Untersucht wurden die Auswirkungen bei einer Ansiedlung von Norma und Penny mit je 1000 qm Verkaufsfläche und von Netto mit 1100 qm. Die Gemeinden Margetshöchheim und Zell stellten GMA die Einwohnerzahlen für die fußläufige Erreichbarkeit der 3 untersuchten Standorte zur Verfügung. Es sind bei Tegut 1887, auf dem Götzgelände 577 und bei Edeka in Zell 2312.

Vorstellung des Gutachtens am 1.10.15
Der Gutachter, Herr Behrens von GMA, stellte den anwesenden Gemeinderäten und etwa 40 Zuhörern, darunter die Zeller Bürgermeisterin Frau Feuerbach, den Entwurf des Gutachtens vor.
Auf der Basis verschiedener Faktoren erstellte GMA eine Prognose, mit welchen Umsatzverlusten die bestehenden Märkte Tegut und Edeka zu rechnen haben, wenn auf dem Götzgelände Netto, Penny oder Norma angesiedelt würden. Das Ergebnis liegt bei Netto und Penny für Tegut und Edeka bei je 13 % und bei Norma bei 10 %. Dabei geht das Gutachten davon aus, dass ein Umsatzverlust von 10 % noch zu verkraften ist.

Am Ende seines Berichts stellte der Gutachter allerdings ergänzend fest, dass man auf der Basis von konkreten Zahlen für Tegut noch eine einzelbetriebliche Untersuchung angestellt habe. Die ergab, dass der Umsatzverlust bei Tegut sogar bei 15-16 % liegen würde. Er empfahl deshalb eine Reduzierung der zulässigen Verkaufsfläche auf 800 qm. Damit stand fest, dass keiner der Discounter mit der angestrebten Verkaufsfläche als verträglich eingestuft werden kann. Diesen Sachverhalt haben uns etliche der Anwesenden eindeutig bestätigt, er war auch in der Main-Post nachzulesen.
Bei diesem Termin war Verwaltungsleiter Roger Horn nicht anwesend. Bürgermeister Brohm informierte ihn übrigens nicht über die mündlichen Erklärungen des Gutachters, so dass Herr Horn für die Gemeinderäte einen Beschlussvorschlag unterbreitete, der von einer unvollständigen Faktenlage ausging.

Vorbesprechung der Fraktionsvorsitzenden am 12.10.15

Bei der üblichen Vorbesprechung der Gemeinderatssitzung mit den Fraktionsvorsitzenden stellte sich heraus, was sich schon Tage vorher angedeutet hatte. Bürgermeister Brohm und die Fraktionsvorsitzenden von CSU und SPD wollten von der Reduzierung der Verkaufsfläche und dem vom Gutachter erwähnten noch höheren Umsatzverlust für Tegut nichts wissen. Bürgermeister Brohm erklärte, er habe mit dem Gutachter telefoniert, es gelte nur der schriftliche Teil des Vorgutachtens, die am 1.10. mündlich nachgelieferten Aussagen seien nicht relevant. Somit sei die Ansiedlung von Norma für die bestehenden Märkte unschädlich.

Gemeinderatssitzung am 13.10.15
Über den Verlauf der Gemeinderatssitzung am 13.10. haben wir bereits ausführlich berichtet: Ergebnis der Gemeinderatssitzung am 13.10. Zur Gemeinderatsentscheidung über das Götzgelände Nicht nur Atmosphärisches
Wie sich schon am Vortag angedeutet hatte, rückte der Gutachter nach dem Telefongespräch mit Bürgermeister Brohm von seinen Ausführungen am 1.10. ab und erklärte, der von ihm erwähnte höhere Umsatzverlust habe sich nur auf Netto und Penny bezogen. Erst auf Nachfrage von Peter Etthöfer räumte er ein, dass sich bei der einzelbetrieblichen Betrachtung für Tegut bei einer Ansiedlung von Norma ebenfalls ein um 20 % höherer Umsatzverlust (also 12 %) für Tegut ergeben habe. (Wir wollen hier nicht darüber spekulieren, warum der Gutachter angesichts klarer Aussagen am 1.10. nach dem Telefonat mit dem Bürgermeister plötzlich am 13.10. zumindest teilweise auf die Linie des Bürgermeisters eingeschwenkt ist.)
Somit ist festzustellen: Wenn nach dem Gutachten die Schallmauer bei 10 % liegt und Penny und Netto deswegen bei 13 % Umsatzverlust für Tegut nicht mehr akzeptabel sind, dann muss dies auch für Norma bei 12 % Umsatzverlust gelten.
Bürgermeister Brohm und die Fraktionen von SPD und CSU waren aber ganz offensichtlich schon von vorneherein auf die Ansiedlung von Norma mit 1000 qm eingeschworen und setzten dies einstimmig durch, obwohl die Fakten des Gutachtens dagegen sprachen.

Was wurde wirklich beschlossen?
Besonders bedenklich ist für die MM, dass die Formulierung des Beschlusses im vorläufigen Protokoll von der Formulierung in der Gemeinderatssitzung abweicht. Was wurde nun wirklich beschlossen?
Wenn dies nicht korrigiert wird, bricht ein weiteres Stück von der Vertrauensbasis weg, die bislang ein vernünftiges Arbeiten im Gemeinderat ermöglicht hat. Für die MM war die Formulierung des Beschlusses übrigens die Voraussetzung dafür, auf den Antrag für ein Ratsbegehren zu verzichten.
Die MM hat deswegen den Eindruck, dass das Gutachten vor allem das von der MM geplante Bürgerbegehren ausbremsen sollte und dass durch einen Beschluss, der nun plötzlich so nicht gefasst worden sein soll, der Antrag auf ein Ratsbegehren verhindert werden sollte.

Welche Folgen könnte das haben?
Wenn auf Beschlüsse kein Verlass sein sollte, dann müssten wir in der Sitzung jeweils auf einer schriftlichen Fixierung bestehen. Außerdem müssten wir auch verstärkt darauf achten, wie die Beschlüsse tatsächlich vollzogen werden. Das dürfte vor allem bei Vergaben und Angeboten interessant sein. Uns fallen da der Masterplan Mainpromenade und die beauftragten Planungen für die Radweg-/Fußwegtrennung ein.

Schlechte Aussichten
Nach dem Verhalten der Gemeinderatsmehrheit kann man nicht sicher sein, ob die im Gemeinderatsbeschluss vom 13.10. festgelegten Konditionen (Sortimentsbeschränkung usw.) tatsächlich durchgesetzt werden, falls sie rechtlich überhaupt Bestand haben. Wir befürchten, dass sich der Gemeinderat so windelweich, wie er sich gibt, von Herrn Götz an der Nase herumführen lässt und vollendete Tatsachen mit 1200 qm Verkaufsfläche schafft. Die Blamage wäre noch das kleinere Übel. Viel schlimmer wäre es dann, dass wir wohl zumindest mittelfristig keinen Vollsortimenter mehr am Ort haben werden.



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Was wurde nun wirklich beschlossen?

21.10.: In unserem Beitrag Zur Gemeinderatsentscheidung über das Götzgelände haben wir die Formulierung des Gemeinderatsbeschlusses zum Götzgelände veröffentlicht, wie sie Verwaltungsleiter Roger Horn für das Protokoll vorgesehen hat.
Nach Ansicht der MM-Fraktion gibt der Wortlaut jedoch nicht korrekt den in der Gemeinderatssitzung formulierten Beschluss wieder.
MM-Fraktionsvorsitzender Andreas Raps hat deshalb dem Bürgermeister eine Formulierung zugeleitet, die nach Ansicht der MM dem Sachverhalt
entspricht:
"Auf der Grundlage der vorliegenden Auswirkungsanalyse beschließt der Gemeinderat für den Standort der ehemaligen Großbäckerei Götz die Ansiedlung eines Lebensmitteldiscountmarktes bis zu einer Verkaufsfläche von maximal 1.000 qm und einer Sortimentsbreite von maximal 1100 Artikeln zuzulassen. Der Durchführungsvertrag zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan muss vor einer Ausweisung zum Sondergebiet vorliegen und durch externe juristische Unterstützung ausgearbeitet und geprüft werden."

Dieser Beschluss ist bekanntlich gegen die Stimmen der MM-Fraktion gefallen, weil sie der Ansicht ist, dass eine Ansiedlung eines Discounters in der vorgesehenen Größenordnung nicht dem Gutachten entspricht.



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Eine Blamage für Margetshöchheim

20.10.: Seit die Main-Post am Samstag über die Gemeinderatssitzung vom 13.10. berichtet hat, in der die Fraktionen von CSU und SPD gegen die Stimmen der MM die Weichen für einen Discounter mit 1000 qm Verkaufsfläche gestellt haben, erreichten uns einige Reaktionen, in denen die Position der MM voll und ganz bestätigt wurde. Allen war gemeinsam, dass sie die Befürchtung der MM teilten, dass die Ansiedlung eines Discounters auf dem Götzgelände mit großer Wahrscheinlichkeit das Ende für den ortsansässigen Vollsortimenter sein könnte. Einer sagte wörtlich: "Wenn Tegut in Margetshöchheim verschwinden würde, wäre das eine Riesen-Blamage für Margetshöchheim." Es ist noch hinzuzufügen, dass sämtliche Reaktionen von Insidern aus dem Bereich Handel kamen. Um Missverständnissen vorzubeugen: Die Anrufer kamen nicht von Tegut oder Edeka, die durch den Discountmarkt betroffen wären, sie sind mit diesen Firmen auch nicht verbandelt.
Außerdem erhielten wir vom Zeller Altbürgermeister Weidenhammer einen Leserbrief, den er an die Main-Post gesandt hatte, zur Kenntnisnahme. Da er sehr interessant ist, veröffentlichen wir ihn hier:
lb1.pdf [806 KB] und lb2.pdf [518 KB]







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Nicht nur Atmosphärisches

17.10.: Wer schon länger im Gemeinderat sitzt oder die Sitzungen schon lange mitverfolgt hat, musste sich beim Tagesordnungspunkt "Götzgelände" der Sitzung am 13.10. an längst vergangene Zeiten (vor 25 oder 30 Jahren) erinnert fühlen, als es dort noch recht heftig zuging.
So unterstellte CSU-Fraktionsvorsitzender Norbert Götz der MM unter anderem, die Leute aufzuwiegeln, sie bewusst zu verunsichern und mit Tegut verquickt zu sein. Peter Etthöfer konterte mit Blick auf Norbert Götz, bei der MM habe niemand eine enge Verwandte im Tegut-Büro sitzen.
Norbert Götz darf auch zur Kenntnis nehmen, dass die MM noch nie Parteispenden von Tegut erhalten hat, auch nicht von Wolfgang Götz. Das haben wir nicht nötig und tun wir uns auch nicht an. Und noch eines: Das Urteil über die Qualität der Informationen im MM-Blättle und auf unserer Internetseite kann Herr Götz ruhig den Lesern überlassen.

Es zeugt zumindest von einem Defizit an Sachargumenten, wenn man die Entscheidung darüber, ob Margetshöchheim einen zweiten Lebensmittelmarkt verkraftet, zum Anlass nimmt, am Tegut-Markt herumzukritisieren, wie es u.a. auch SPD-Gemeinderätin Reuther getan hat. Abgesehen davon, dass externe Fachleute Tegut sehr gut bewerten, geht es bei der aktuellen Diskussion doch gar nicht darum, ob jetzt Tegut ein bisschen besser oder schlechter geworden ist. Es geht in erster Linie darum, ob in absehbarer Zeit auf dem Tegut-Standort der Bevölkerung noch ein Vollsortimenter zur Verfügung steht. Die große Bedeutung des Standorts im Norden Margetshöchheims für den Altort und das Umfeld wird übrigens auch in der Regierung von Unterfranken gesehen.

Als Peter Etthöfer von einem Telefongespräch mit dem Tegut-Expansionsleiter über mögliche Auswirkungen der Entscheidung über das Götzgelände für den Tegut-Standort berichtete, das er ca. eine halbe Stunde vor Sitzungsbeginn geführt hatte, ging Bürgermeister Brohm sprichwörtlich der Gaul durch. Das hat uns zwar nicht überrascht, es war aber trotzdem unangemessen. Der Bürgermeister war sehr aufgebracht, dass der Expansionsleiter nicht den 1. Bürgermeister angerufen habe.
Erstens hat der Tegut-Mitarbeiter nicht Etthöfer angerufen, sondern Etthöfer hat sich beim Expansionsleiter über die Position von Tegut angesichts der neuen Entwicklung informiert und diese Informationen an den Gemeinderat umgehend weitergegeben. (Näheres finden Sie hier: Zur Gemeinderatsentscheidung über das Götzgelände unter "Wie reagiert Tegut?).
Und zweitens wäre Herrn Brohm kein Zacken aus der Krone gefallen, wenn er von sich aus rechtzeitig vor der Sitzung das Gespräch mit dem Expansionsleiter gesucht hätte. Dieser hatte sich schließlich bereits am 18.9. in einem mehrseitigen Schreiben an die Gemeinde zu den Auswirkungen geäußert. Auf dieses Schreiben ist der Bürgermeister mit keinem Wort in der Gemeinderatssitzung eingegangen. Wir sind uns auch ziemlich sicher, dass der Tegut-Expansionsleiter bis zur entscheidenden Gemeinderatssitzung noch keine Antwort aus Margetshöchheim erhalten hat. Die Aufregung des Bürgermeisters und die künstliche solidarische Aufgeregtheit der Fraktionsmitglieder von CSU und SPD hätte man sich also sparen können.
Wir wollen uns auch gar nicht zu der sicher nicht unberechtigten Frage äußern, ob der Bürgermeister für Tegut in ähnlichem Umfang wie für Wolfgang Götz aktiv geworden ist.

Abschließend bleibt festzustellen: Man kann sich nicht des Eindrucks erwehren, dass die Mehrheit des Gemeinderats offensichtlich nicht über die Brisanz der Situation am Standort Margetshöchheim Nord und die zu erwartenden Auswirkungen für einen Großteil der Bevölkerung im Klaren ist. Banale BWL-Weisheiten wie "Konkurrenz belebt das Geschäft" von CSU-Gemeinderat Simon Haupt bringen uns bestimmt nicht weiter. Da soll er sich mal in den vielen Orten umsehen, in denen es heute kein Gasthaus und nicht einmal mehr einen Tante-Emma-Laden gibt.

Ein Lichtblick ist allerdings trotz aller Aufgeregtheiten, dass sich der Gemeinderat und Bürgermeister Brohm für die Diskussion relativ viel Zeit genommen haben. Es blieb lediglich SPD-Gemeinderätin Kircher vorbehalten, nachdrücklich eine Begrenzung der Redezeit zu fordern. Das ist übrigens auch etwas, was uns an die hektischen Gemeinderatszeiten Mitte und Ende der 80er Jahre erinnert.





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Zur Gemeinderatsentscheidung über das Götzgelände

16.10.: Vorgeschichte
Die Entwicklung vor der Gemeinderatsentscheidung am 13.10. dürfte durch unseren Beitrag Vertrauensbasis im Gemeinderat nachhaltig gestört? weitgehend bekannt sein.
Hier noch einmal in Kürze die wichtigsten Fakten:
Am 1.10. stellte Herr Behrens vom Büro GMA das Gutachten zur Einzelhandelssituation für Edeka in Zell, Tegut in Margetshöchheim und mögliche Anbieter auf dem Götzgelände vor etwa 40 Zuhörern und einigen Gemeinderäten (vor allem aus der CSU-Fraktion fehlten etliche) dar.
Im Grunde genommen ging es darum, welche Umsatzverluste bei der Ansiedlung eines Discounters auf dem Götzgelände für die bestehenden Märkte zu erwarten sind und ob dadurch diese Märkte in ihrem Bestand gefährdet wären. Laut GMA sind Umsatzverluste bis 10 % für die bestehenden Geschäfte tolerabel, was darüber hinausgehe sei kritisch. Für Margetshöchheim sei bei der Ansiedlung von Netto oder Penny mit einem Umsatzverlust von 13 % und bei Norma von 10 % zu rechnen. Am 1.10. ergänzte dies der Gutachter noch und stellte fest, dass auf der Basis aktueller Umsatzzahlen für Tegut selbst mit einem Verlust von 15 bis 16 % zu rechnen sei, und empfahl deshalb die Beschränkung der Verkaufsfläche auf dem Götzgelände auf 800 qm. Im Klartext bedeutete dies doch, dass Netto und Penny von vorneherein ausschieden und Norma mit einer geringeren Verkaufsfläche auskommen müsste.
Bereits wenige Tage später zeigten Gespräche mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Stadler und Bürgermeister Brohm, dass man dies überhört haben will bzw. dass man trotzdem 1000 qm Verkaufsfläche auf dem Götzgelände zulassen will.
Dies wurde dann einen Tag vor der Gemeinderatssitzung am 12.10. bei der Vorbesprechung der Fraktionsvorsitzenden Gewissheit, wo Bürgermeister Brohm - offensichtlich nach intensiver Rücksprache mit dem Gutachter - erklärte, nur das, was schriftlich im Gutachten stehe, sei relevant und damit sei Norma mit 1000 qm verträglich. Anderslautende Äußerungen des Gutachters bei der Vorstellung am 1.10. seien nicht maßgeblich. Als die MM-Vertreter darauf hinwiesen, dass eine vertragliche Beschränkung auf einen bestimmten Anbieter in einem städtebaulichen Vertrag rechtlich wohl kaum haltbar sein werde, erklärte Bürgermeister Brohm, man werde dies indirekt durch eine vertragliche Beschränkung des Sortiments absichern.
In diesem Zusammenhang ist interessant, dass Herr Schöb, der Projektentwickler des Götzgeländes am 2.7.15 an Bürgermeister Brohm schrieb:
"Ich gebe zu bedenken, dass eine Einschränkung im städtebaulichen Vertrag nur für einen Discounter oder einen Vollsortimenter getroffen werden kann. Eine Sortimentsbeschränkung wird kein Mieter akzeptieren."
Weiter schrieb er, dass alle von ihm für das Götzgelände vorgesehenen Firmen (Netto, Norma oder Penny) preisaggressiv seien, den Tagesbedarf abdeckten und mit der Saisonware ein sehr breit gestreutes Einzelhandelsspektrum abdeckten. Wörtlich schreibt er weiter: "Der Standort Tegut wird auf längere Sicht nicht bestehen können."
Genau deswegen und weil es nicht nur um Tegut, sondern unabhängig davon um den Standort im Norden nahe am Zentrum geht, legt die MM so großen Wert darauf, dass dieser Standort nicht durch einen ruinösen Wettbewerb gefährdet wird.

Entscheidung bei der Gemeinderatssitzung
Bei der Gemeinderatssitzung am 13.10., bei der der Gutachter noch einmal das Gutachten vorstellte, zeigte sich dann, dass CSU und SPD fest entschlossen waren, auf dem Götzgelände 1000 qm für Norma durchzusetzen. Herr Behrens erklärte, die Beschränkung auf 800 qm Verkaufsfläche habe sich nur auf Penny und Netto bezogen, ebenso der errechnete höhere Umsatzverlust. Bürgermeister Brohm zog daraus den Schluss, dass die von CSU und SPD angestrebte Ansiedlung von Norma mit 1000 qm auf dem Götzgelände gutachtenkonform sei.
Auffällig ist allerdings, dass der Gutachter erst auf Nachfrage von Etthöfer einräumte, bei einer einzelbetrieblichen Betrachtung von Tegut sei bei einer Norma-Ansiedlung ebenfalls mit einer 20 % igen Erhöhung des Umsatzverlusts zu rechnen. Nach Adam Riese wären dies dann 12 % und nicht mehr - wie ursprünglich angenommen - 10 %. Somit kann man für Tegut, wenn man der Logik des Gutachtens folgt (Grenzwert 10 %), auch bei einer Norma-Ansiedlung mit 1000 qm durchaus von einer Gefährdung des Standorts ausgehen. Aus dem Gutachten (S. 37) geht nämlich hervor, dass ab dieser Größenordnung bei der Umsatzumverteilung eine kritische Größe erreicht wird.
Das Gutachten musste sich zwangsläufig auf Schätzungen und Prognosen stützen. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass angesichts des harten Konkurrenzkampfs in der Lebensmittelbranche ein paar Prozent mehr oder weniger für den Fortbestand eines Unternehmens entscheidend sein können.
Deswegen hat Tegut gegenüber dem Gutachter seine Zahlen offengelegt. Das Ergebnis bei der anschließenden einzelbetrieblichen Begutachtung durch GMA war, dass die Umsatzverluste für Tegut wahrscheinlich deutlich höher als ursprünglich angenommen sein werden.

Ergänzend ist zudem festzuhalten, dass im Gutachten auf S. 33 über Norma zu lesen ist: "Dabei ist der Lebensmittelmarkt mit ca. 1000 qm Verkaufsfläche als überdurchschnittlich groß zu beurteilen."
Wenn nun Bürgermeister Brohm und die Fraktionen von CSU und SPD behaupten, sie stünden mit der Ansiedlung von Norma mit 1000 qm voll auf dem Boden des Gutachtens, während die MM wegen ihrer ablehnenden Haltung nicht bereit sei, das Gutachten zu akzeptieren, dann werden hier die Tatsachen auf den Kopf gestellt.
Man hat zudem den Eindruck, dass gar nicht so sehr das Gutachten den Ausschlag gab, auch nicht die Versorgung von Margetshöchheim-Süd. Bürgermeister Brohm hat es ja deutlich zum Ausdruck gebracht, als er das Schreckgespenst an die Wand malte, ohne den Discounter auf dem Götzgelände gebe es keine Ärztehäuser und ohne die vielleicht schon in zwei Jahren keinen Arzt und keinen Zahnarzt mehr in Margetshöchheim.

Der Beschluss
Auf der Grundlage der vorliegenden Auswirkungsanalyse beschließt der Gemeinderat im Rahmen des Bauleitverfahrens für den Standort der ehemaligen Großbäckerei Götz die Ansiedlung eines Lebensmitteldiscountmarktes bis zu einer Verkaufsfläche von maximal 1.000 qm und einer Sortimentsbreite von maximal 1100 Artikeln. Näheres regelt der Durchführungsvertrag zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan, der durch juristische Unterstützung ausgearbeitet und geprüft werden soll.

angenommen mit 11 gegen die 5 Stimmen der MM-Fraktion

Wackliges Fundament
Da das erstellte Gutachten zwangsläufig nur die Situation bei der Ansiedlung der Firmen Netto, Penny und Norma abschätzen sollte, die in letzter Zeit in der Diskussion waren, muss die Gemeinde Rechtssicherheit haben, dass ihre Bedingungen für die Ausweisung eines erforderlichen Sondergebiets auf dem Götzgelände auch eingehalten werden. Das betrifft vor allem: Betreiber Norma, Verkaufsfläche 1000 qm, Beteiligung an den Kosten für eine bessere Verkehrsanbindung.
Bürgermeister Brohm und die anderen Fraktionen sind in dieser Frage offensichtlich reichlich blauäugig, wenn sie meinen, man könne alles in einem städtebaulichen Vertrag hieb- und stichfest festzurren. Reinschreiben kann man da sicher vieles. Ob es dann rechtlich haltbar ist, ist vielfach fraglich, was auch Fachleute bestätigen. Das gilt z.B. auch für die Festlegung eines bestimmten Betreibers oder gar eines Sortiments.
Noch kritischer wäre es, bereits im Vorfeld mit einem Beschluss für ein Sondergebiet grünes Licht für eine Bebauung zu geben und erst nachträglich die für den Ort wesentlichen Modalitäten festlegen zu wollen, wie es im Beschlussvorschlag für die Gemeinderatssitzung vorgesehen war und wie es übrigens SPD-Gemeinderätin Kircher ursprünglich bereits im Frühjahr vorgeschlagen hatte. Damit hätten wir einen fatalen Fehler begangen.
Sie lehnt sich überhaupt gerne weit aus dem Fenster, was diesmal zu einem Disput mit dem Gutachter geführt hat, als Frau Kircher die 800 qm-Grenze bei der Verkaufsfläche zur Abgrenzung zwischen Gewerbegebiet und Sondergebiet rechtlich in Frage stellte. Der Gutachter des in ganz Deutschland tätigen renommierten Büros erwiderte ihr schließlich trocken: Wenn unsere Position nicht stimmen würde, dann hätten wir wohl in den letzten Jahren alles falsch gemacht.
Die MM konnte schließlich durch ihren Widerstand bereits bei der Fraktionsvorsitzendenbesprechung und am Sitzungstag die Zusage von Bürgermeister Brohm erreichen, dass nicht mit einem Sondergebiet vollendete Tatsachen geschaffen werden.

Warum wäre der Verlust von Tegut für den Ort so kritisch?

Mit Tegut verlöre die Gemeinde einen sog. Vollsortimenter, den ein Discounter nie und nimmer wettmachen könnte. Abgesehen davon, dass Tegut wegen seines speziellen Sortiments gerade für unseren Ort ein Alleinstellungsmerkmal ist, um das uns viele beneiden, werden viele wohl erst dann merken, was ihnen fehlt, wenn er nicht mehr da ist. Wie beim Gasthaus und beim Café Marokko.
Dass wir dann möglicherweise eine neue Gewerbebrache hätten, werden manche vielleicht noch verschmerzen. Sehr schmerzlich wird es dann aber vor allem für viele ältere Menschen im weiteren Umkreis, die dann fußläufig keine Einkaufsmöglichkeit mehr hätten. Die Zahlen sprechen da eine deutliche Sprache: Im 500 m-Umkreis von Tegut leben 1101 Einwohner, beim Götzgelände sind es lediglich 305. Und dies gilt, egal ob in Margetshöchheim-Nord Tegut, Edeka oder Rewe angesiedelt ist.

Wie geht es weiter?
Der Projektentwickler wird jetzt wohl abklären müssen, ob Norma tatsächlich auf das Götzgelände gehen will. Und die Gemeinde wird juristisch abklären müssen, welche Konditionen wie juristisch wasserdicht mit dem Projektentwickler in einem Vertrag festgelegt werden können oder sollen. Wir befürchten, dass vieles von dem, was die Gemeinde dort absichern will, recht windelweich formuliert wird oder dass man es dann schluckt, wenn solche Vorgaben missachtet werden. Das passiert auch anderswo, etwa wenn es um die nachträgliche Vergrößerung der Verkaufsfläche geht, indem die Wand zwischen Lager und Verkaufsraum "verrutscht" wird.

Nicht nur in Margetshöchheim-Süd, auch am anderen Ende des Orts wird es in absehbarer Zeit Entscheidungen geben. Bekanntlich wollte dort Tegut ursprünglich den Innenraum des Marktes umgestalten und eine gute Million in die Modernisierung investieren. Als dann die Entwicklung auf dem Götzgelände publik wurde und vom Eigentümer des Erbbaurechts für die Tennishalle, dem CSU-Bundestagsabgeordneten Michelbach, der Abriss der Tennishalle und die Verlagerung von Tegut auf die andere Straßenseite ins Gespräch gebracht wurde, hing Tegut mit seinen Planungen in der Luft. Am alten Standort, der einer Landwirtsfamilie in Norddeutschland gehört, war eine Erweiterung nicht möglich, die wegen der beengten Situation im Lager und bei den Parkplätzen dringend erforderlich wäre. Auf der anderen Straßenseite hätte die Gemeinde ein Sondergebiet ausweisen und die Tennisplätze ins Umfeld des Sportplatzes verlegen müssen. Beides scheiterte, weil sich der Verlegungs-Plan von Bürgermeister Brohm zerschlagen hat und mit Sicherheit auf lange Sicht südlich des Sportplatzes keine geeigneten Flächen zu bekommen sind.

Somit geht der Vorwurf von Bürgermeister Brohm ins Leere, Tegut wisse nicht was er wolle. Fakt ist vielmehr, dass Tegut die Hände gebunden waren und sind, solange es keine Planungssicherheit auf dem Bestandsgrundstück gibt, solange die Entwicklung auf dem Götzgelände, im Margarethenhallenareal und bei der Sportgeländeerweiterung in der Luft hing und hängt. Auch wenn es sicher kein Kinderspiel ist, hier war vor allem die Gemeinde gefordert, zumal die Verlegung der Tennisplätze bei Bürgermeister Brohm schon lange vorher oben auf dem Wunschzettel stand.

Wie reagiert Tegut?
Tegut hat mehrmals Bürgermeister und Gemeinderat gegenüber deutlich gemacht, dass er angesichts bereits erlittener Umsatzverluste bei der Neueröffnung von Trabold in Zellingen und Edeka in Zell ohne die Möglichkeit der Erweiterung und besonders bei gleichzeitig neuer Konkurrenz durch einen größeren Markt auf dem Götzgelände mit erheblichen Problemen rechnen müsse.
Bei Tegut soll es folgende Szenarien geben:
a) Baldmögliche Umsiedlung auf die andere Straßenseite mit dem Ziel der Umsatzsteigerung auf deutlich über 5 Mio. €/Jahr
b) Rückbau der Bedientheken zur Reduzierung der Unkosten mit der Gefahr der mittel- bis langfristigen Schließung
c) Verlagerung nach Zellingen; dort soll es ein Angebot für die Ansiedlung eines Tegut-Marktes geben.
Die Varianten b und c würden über kurz oder lang eine neue Gewerbebrache am nördlichen Ortsausgang und mit ziemlicher Sicherheit ein Wegbrechen der Nahversorgung für einen Großteil des Orts bedeuten.

Weitere Informationen über die Gemeinderatssitzung veröffentlichen wir voraussichtlich morgen, ebenso eine Stellungnahme zur Formulierung des Beschlusses.



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Gemeinderatssitzung am 13.10.

TOP 1 Gemeinderatssitzung am 13.10.15



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Ergebnis der Gemeinderatssitzung am 13.10.

15.10. Bei einer streckenweise recht stürmisch verlaufenen Sitzung stimmte der Gemeinderat nach ausgiebiger Diskussion mit 11 Stimmen von CSU und SPD gegen die 5 Stimmen der MM dafür, dass ein Harddiscounter mit einer Verkaufsfläche von 1000 qm und einem auf ca. 1100 Artikel beschränkten Sortiment auf dem Götzgelände angesiedelt werden kann.
Ein ausführlicher Bericht folgt in Kürze.



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Ein wichtiger Standortfaktor

12.10.: Dass der Tegut-Standort im Margetshöchheimer Norden für viele Margetshöchheimer eine große Bedeutung hat, liegt nicht zuletzt daran, dass der Großteil der Margetshöchheimer im Umfeld des Verbrauchermarktes lebt, ca. 3,3 mal soviel wie beim Götzgelände.
Es gibt aber noch weitere Gründe, warum viele Margetshöchheimer so großen Wert darauf legen, dass der Tegut-Markt nicht durch eine große Einzelhandelsansiedlung auf dem Götzgelände in seiner Existenz gefährdet wird.
Eine Bürgerin hat dies in einer E-Mail auf den Punkt gebracht:

Sehr geehrter Herr Etthöfer,
mit großem Interesse verfolgen meine Familie und ich die Pläne für die Nutzung des Götzgeländes in Ihrem MM-Blättle und möchten Ihnen für Ihr Engagement in dieser Sache danken. Für uns wäre eine Entscheidung, die irgendwie die Existenz von Tegut in Margetshöchheim gefährden könnte, sehr enttäuschend. Als wir vor 8 Jahren beschlossen, aus der Stadt rauszuziehen, war die Existenz eines Supermarktes mit gesunden Lebensmitteln (Tegut) vor Ort tatsächlich ein wichtiges Motiv für unsere Entscheidung, ein Haus in Margetshöchheim zu kaufen. Seitdem nutzen wir bewusst alle Einkaufsmöglichkeiten, die es hier in Margetshöchheim gibt, voll aus und vermeiden so unzählige Fahrten in die Stadt. Ich würde mir sehr wünschen, auch im Alter dieses Angebot vorzufinden.
Ich glaube, die Attraktivität eines Ortes hat tatsächlich auch viel mit dem Angebot an guten Geschäften vor Ort zu tun, und einen Tegut in Margetshöchheim zu haben, sorgte bisher auch für das gute "Image" des Dorfs (jedenfalls bei Familien mit Kindern und umwelt- und gesundheitsbewussten Mitbürgern). Ich bin sicher, dass viele andere Margetshöchheimer diese Meinung teilen, und hoffe, dass der Gemeinderat am 13. Oktober in unserem Sinne entscheiden wird.

Dass dies keine Einzelmeinung ist, haben uns viele ähnliche Reaktionen von Bürgerinnen und Bürgern gezeigt, z.B. auch aus der Seniorenanlage.



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Vertrauensbasis im Gemeinderat nachhaltig gestört?

10.10.:
Dass der Eigentümer und der Investor wegen der angestrebten Rendite neben den Ärztehäusern auf dem Götzgelände auch einen möglichst großflächigen Einzelhandelsmarkt verwirklichen wollen, ist nicht verwunderlich und bekannt. Die Gemeinde Margetshöchheim, die dafür ein Sondergebiet ausweisen müsste, muss natürlich schon aus Rücksicht auf die große Mehrheit der Bevölkerung, die vor allem im Norden des Ortes wohnt, ein Interesse daran haben, dass durch die Ansiedlung eines zweiten Markts nicht die Existenz von Tegut gefährdet wird. Deshalb hatte der Gemeinderat im Mai 2015 lediglich einem Discounter mit 800 qm Verkaufsfläche zugestimmt.

Wolfgang Götz drohte daraufhin, notfalls das ganze Projekt scheitern zu lassen, falls er kein Sondergebiet für einen großen Markt bekäme. Deshalb war die Mehrheit des Gemeinderats schließlich bereit, ihm bis zu 1100 qm Verkaufsfläche zuzugestehen. Darin sahen nicht nur die MM, sondern auch Fachleute eine Gefährdung des Tegut-Standorts, weshalb die MM ein Bürgerbegehren ankündigte. Bürgermeister Brohm, der großen Wert auf einvernehmliche Lösungen legt und einen „Wahlkampf“ vor einem Bürgerentscheid vermeiden wollte, schlug nun die Beauftragung eines Gutachters vor, der untersuchen sollte, ob von der Ansiedlung eines Discounters – abhängig von der jeweiligen Verkaufsfläche – eine Gefahr für die Standorte Tegut in Margetshöchheim und Edeka in Zell ausgeht. Durch eine wissenschaftlich fundierte Untersuchung sollte nach Bürgermeister Brohms Worten die Grundlage für eine endgültige Entscheidung gelegt werden. Er ging davon aus, dass das Ergebnis des Gutachtens dann von den Gegnern und Befürworten des jeweiligen Projekts akzeptiert würde.

Beauftragt wurde die renommierte „Gesellschaft für Markt und Absatzforschung GMA“, für die Herr Behrens am 1. 10. vor einigen Gemeinderäten und etwa 40 Zuhörern das Ergebnis erläuterte. Ein wesentlicher Teil seiner Stellungnahme war, dass ein Markt auf dem Götzgelände für Tegut einen Umsatzverlust von 15 bis 16 % bedeuten könne, was erhebliche Auswirkungen für den Bestand des Tegut-Markts haben könne. Er betrachtete deshalb lediglich einen Discounter mit 800 qm Verkaufsfläche auf dem Götz-Areal als verträglich.

Nach dieser unmissverständlichen Festlegung des Gutachters erwartete die MM, dass Bürgermeister und Gemeinderat das Gutachten akzeptieren und kein Sondergebiet für die Ansiedlung eines großflächigen Discounters ausweisen wollen. Umso verwunderter waren die Gemeinderäte der MM, als sie in den Unterlagen für die Gemeinderatssitzung am 13.10. folgenden Erläuterungsbericht samt Beschlussvorlage fanden:

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Betreff

Auswirkungsanalyse zur geplanten Ansiedlung eines Lebensmitteldiscounters; Vorstellung des Ergebnisses und ggf. Beschlussfassung zum Planvorhaben

Sachverhalt:
Das Ergebnis der inzwischen vorliegenden Auswirkungsanalyse wurde am 01.10.2015 in öffentlichem Rahmen von einem Vertreter der GMA, München vorgestellt und zu Rückfragen Auskunft erteilt.

Im Ergebnis der Auswirkungsanalyse wird zusammenfassend dargestellt, dass zur Sicherung der Nahversorgung in der Gemeinde Margetshöchheim die Ansiedlung eines Lebensmitteldiscounters prinzipiell befürwortet wird.

Die Wirkungen der Umverteilungen incl. Rückholeffekt liegen bei der Fa. Norma mit der untersuchten Verkaufsfläche von 1.000 qm bei max. 10 % und damit noch auf einem vertretbaren Niveau und lassen ein geringes Bestandsgefährdungspotential erwarten.

Bei den alternativen Anbietern Netto (1.100 qm VK) und Penny (1.000 qm VK) werden bis zu 13 % Umverteilungswirkungen erwartet. Der kritische Orientierungswert von 10 %, bis zu welchem städtebaulich relevante Auswirkungen ausgeschlossen werden können, wird dabei überschritten, sodass hier wettbewerbliche Veränderungen eintreten können.

Herr Behrens; GMA München, wird erneut das Ergebnis der Auswirkungsanalyse erläutern und hierzu vorliegende Anfragen beantworten.

Beschlussvorschlag:

Auf der Grundlage der vorliegenden Auswirkungsanalyse beschließt der Gemeinderat, im Rahmen des Bauleitverfahrens für den Standort der ehemaligen Großbäckerei Götz, die Ansiedlung eines Lebensmitteldiscountmarktes bis zu einer Verkaufsfläche von ..…. qm für die Fa. ……………. zuzulassen bzw. das Verfahren zur Ausweisung eines entsprechenden Sondergebietes fortzuführen.
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Dass im Erläuterungsbericht wesentliche Informationen des Gutachters fehlen und offensichtlich Hals über Kopf auf dieser Basis ein Beschluss herbeigeführt werden soll, empört die MM-Fraktion. Damit lässt man nicht nur das rund 5.500 € teure Gutachten in den Papierkorb wandern. Indem man die Bürger vor vollendete Tatsachen stellt, verhindert man damit auch die Absicht der MM, notfalls die Bürger in dieser für den Ort eminent wichtigen Frage bei einem Bürgerentscheid entscheiden zu lassen. Das wäre ein Vorgehen, welches das bislang sehr gute Klima im Gemeinderat dauerhaft und nachhaltig beschädigen würde. Bei einem solchen Vorgehen müsste sich die MM-Fraktion hinters Licht geführt vorkommen. Gerade weil das Gutachten von der Gemeinde und nicht von einer wirtschaftlich interessierten Firma in Auftrag gegeben wurde, sollte doch noch so viel Zeit sein, die neuen Ergebnisse in Ruhe abzuwägen. Bislang liegt den Gemeinderäten nämlich noch nicht einmal die überarbeitete Endfassung, sondern lediglich der Entwurf des Gutachtens vor.

Außerdem bestehen auch bei Fachleuten erhebliche rechtliche Bedenken, ob es überhaupt möglich ist, verbindlich die Ansiedlung eines bestimmten Discounters in einem Durchführungsvertrag oder Städtebaulichen Vertrag festzulegen, ohne dass dies nachträglich von einem findigen Anwalt gekippt werden kann. Zumindest müsste dem Gemeinderat vor einer Entscheidung erst einmal ein Vertragsentwurf vorliegen.

Wir hoffen immer noch, dass man sich nicht so einfach über das Gutachten hinwegsetzt und angesichts der neuen Faktenlage nicht überstürzt vollendete Tatsachen schafft.

Vorsichtshalber werden wir aber im Gemeinderat den Antrag auf Durchführung eines Ratsbegehrens stellen.

Wir hoffen immer noch, dass bei der Überschrift „Vertrauensbasis im Gemeinderat nachhaltig gestört ?“ das Fragezeichen nicht durch ein Ausrufezeichen ersetzt werden muss.



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klares Ergebnis des Einzelhandelsgutachtens

5.10.: Die wesentlichen Ergebnisse des Einzelhandelsgutachtens für die vorhandenen bzw. geplanten Standorte in Zell und Margetshöchheim wurden am 1.10. den anwesenden Gemeinderäten und den interessierten Zuhörern vorgetragen. Einige Ergebnisse hatten wir bereits vorab veröffentlicht Einzelhandelsgutachten wird vorgestellt .
Das mittlerweile noch konkretisierte Gutachten kommt zu dem eindeutigen Ergebnis, dass auf dem Götzgelände lediglich ein Discounter mit 800 qm Verkaufsfläche für die bestehenden Märkte Tegut und Edeka verträglich ist. Genau das hatte der Gemeinderat bereits im Mai 2015 beschlossen. Dieser Beschluss wurde bislang auch noch nicht aufgehoben.
Der Gutachter machte deutlich, dass selbst bei wohlwollender Einschätzung für den Götz-Standort bei Tegut sogar ein Umsatzrückgang von 15 bis 16 Prozent zu erwarten ist. Tegut geht sogar von Einbußen von bis zu 18 % aus.
Fakt ist, dass damit bei einer Ansiedlung eines Marktes mit mehr als 800 qm Verkaufsfläche auf dem Götzgelände zumindest mittelfristig die Existenz des Tegut-Marktes auf dem Spiel steht.
Wenn man das Geld für das Gutachten nicht zum Fenster hinaus werfen und die Existenz von Tegut nicht gefährden will, müsste der Gemeinderat bei seinem Beschluss vom Mai dieses Jahres bleiben. Alles andere wäre sachlich nicht zu vertreten. Wir hoffen deshalb auf die Einsicht der Gemeinderäte in den Fraktionen von CSU und SPD, auch wenn erste Reaktionen gewisse Zweifel nähren.



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Einzelhandelsgutachten wird vorgestellt

28.9.: Seit kurzem liegt der Entwurf für das Einzelhandelsgutachten vor, das Aufschluss darüber geben soll, ob eine bzw. welche Nutzung auf dem Götzgelände für die bestehenden Märkte in Margetshöchheim und Zell noch verträglich ist. Am 1.10. wird ein Mitarbeiter von GMA das Gutachten vorstellen. Untersucht wurden die Ansiedlung von Netto (1100 qm/Verkaufsfläche). Penny (1000 qm/VK-Fläche) und Norma (1000 qm/VK-Fläche). Dabei wurden auch die jeweiligen Umsatzverluste abgeschätzt, die dann für den Tegut-Markt in Margetshöchheim und den Edeka-Markt in Zell entstehen. Umsatzverluste von 10 % gelten dabei als noch tolerabel. Es stellte sich jedoch heraus, dass dieser Wert allenfalls bei einem Norma-Markt eingehalten wird. Bei den beiden anderen Discountern wäre mit Umsatzverlusten von jeweils bis zu 13 % zu rechnen. Ob diese Rechnung allerdings aufgeht, ist fraglich. So wendet etwa Tegut ein, dass der von GMA angenommene Umsatz viel zu hoch angesetzt wurde. Außerdem habe Tegut bereits in den letzten Jahren mehrfach Umsatzeinbußen zu verzeichnen gehabt, bei der Eröffnung des Traboldmarktes in Zellingen und bei der Neueröffnung des Edeka-Markts in Zell. Das werde in dem Gutachten nicht berücksichtigt.



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Gemeinderatssitzung am 15.9.

TOP 3 Gemeinderatssitzung am 15.9.15



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Korrektur: Einzugsgebiete für Einzelhandel

3.9.: Korrektur: Bei den Zahlen für das Tegut-Einzugsgebiet ist uns ein peinlicher Übertragungsfehler unterlaufen. Bei der 500 m-Zone hatten wir irrtümlich 1001 Einwohner angegeben. Tatsächlich sind es aber 1101, so dass sich Zahl der Bewohner im gesamten Tegut-Einzugsgebiet auf 1887 erhöht.

31.8.: Für das von der Gemeinde in Auftrag gegebene Einzelhandelsgutachten ist u.a. auch das fußläufige Einzugsgebiet der jeweiligen Standorte von Bedeutung. Es geht dabei darum, wie viele Einwohner im Umkreis eines Standorts den Laden zu Fuß erreichen können. Dabei wurde ermittelt, wie viele Bürger jeweils bis zu 500 m bzw. bis zu 750 m zurücklegen müssen, wenn sie den Einzelhandelsstandort erreichen wollen. Untersucht wurden in Margetshöchheim die Standorte Tegut und Götzgelände und in Zell die Umgebung um den Edeka-Markt.
Hier die Ergebnisse für die drei Einzugsgebiete:

Tegut-Markt
500 m-Zone: 1101 Einwohner
750 m-Zone: 786 Einwohner
insgesamt: 1887 Einwohner

Götzgelände
500 m-Zone: 305 Einwohner
750 m-Zone; 272 Einwohner
insgesamt: 577 Einwohner

Edeka-Markt Zell
500 m-Zone: 1363 Einwohner
750 m-Zone: 949 Einwohner
insgesamt: 2312 Einwohner

Damit ist wohl einwandfrei belegt, dass das fußläufige Einzugsgebiet für das Götzgelände nicht gerade berauschend ist. Etwas anderes war wohl auch nicht zu erwarten. Somit spielt natürlich die Erreichbarkeit mit dem PKW besonders durch Auswärtige eine größere Rolle, da das Käuferpotential und die Kaufkraft im Raum Margetshöchheim/Zell ja nicht dadurch größer wird, dass ein dritter Markt eröffnet wird. Auch hier kann das Götzgelände kaum punkten, da die Anbindung an die Staatsstraße aus der Sicht des Einzelhandels auch nicht ideal ist (siehe Wie attraktiv ist das Götzareal für Einzelhandel? ).



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Aktualisierte Planung

24.8.15: Mittlerweile hat der auf das Götzgelände angesetzte Projektentwickler eine überarbeitete Planfassung vorgelegt. Darin sind nicht nur das leicht nach Süden verschobene Ärztehaus und das Zahnärztehaus enthalten, die im Gemeinderat unstrittig sind. Das an der Südwestecke geplante Lebensmitteleinzelhandelsgebäude sieht nun 1500 qm für einen Netto-Markt und auf dem Dach einen Bereich für einen Caterer vor. Die Zufahrt zum Obergeschoss würde dann von der Hangseite im Westen aus erfolgen.



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billig oder teuer?

23.8.: Seit der Gemeinderat vor der Entscheidung steht, was oder wer auf dem Götzareal angesiedelt werden kann, ohne die vorhandene Einzelhandelsstruktur zu gefährden, haben wir uns intensiv mit dem Thema Einzelhandel befasst und dabei feststellen müssen, dass wir und wohl auch viele Mitbürger offensichtlich eine ganze Reihe von Vorurteilen haben, was die Frage Discounter oder Supermarkt angeht.
Wir haben uns zwischenzeitlich in Gesprächen mit einer ganzen Reihe von Fachleuten und Praktikern etwas schlauer gemacht. Recht informativ war auch die Sendung "Geld-Check" unter dem Titel "Supermarkt oder Discounter", die das Bayerische Fernsehen am 19.8. zur besten Sendezeit brachte:
http://www.br.de/mediathek/video/video/supermarkt-oder-discounter-100.html
Interessant ist auch der Beitrag https://de.wikipedia.org/wiki/Supermarkt
Bei Gesprächen mit Bürgern hörten wir zum Beispiel das Argument: "Wir brauchen einen Discounter, Tegut ist mir zu teuer, und Edeka ist inzwischen auch sehr teuer geworden." Tatsache ist allerdings, dass alle Verbrauchermärkte von Edeka über Rewe bis zu Tegut eine ganze Reihe von Lebensmitteln in den Regalen haben, die keinen Cent teurer als bei Aldi sind. Bei Edeka und Rewe sind es die Eigenmarken, bei Tegut sind sie im Regal an den Preisschildern mit dem blauen Punkt erkennbar. Weil wir anfangs skeptisch waren, haben wir das an einigen Produkten überprüft und festgestellt, dass bei diesen Artikeln tatsächlich kein Preisunterschied besteht. Der Unterschied besteht hauptsächlich darin, dass die Discounter weitgehend nur die beschränkte Anzahl Discountartikel führen (bei Aldi ca 1000), während die Artikelzahl bei den Vollsortimentern in die Zehntausende (bis ca. 40.000) gehen kann.
Eine Zwischenform stellen die Netto-Märkte dar, die bis zu 4.000 Artikel führen und somit den Verbrauchermärkten besonders gefährlich werden können.
Bekannt dürfte auch sein, dass Aldi als Marktführer die Preise bestimmt. Wenn Aldi mit den Preisen rauf oder runter geht, dann folgen am nächsten Tag nicht nur Lidl und Norma, auch die Billigmarken der Verbrauchermärkte reagieren breits am nächsten Tag.

Wenn man günstig einkaufen will, muss man also nicht unbedingt zum Discounter gehen. Aber das ist die individuelle Entscheidung des Kunden. Trotzdem sollte man sich vor dem Einkauf einige Fragen stellen:
- Was ist mir eine sichere Einkaufsmöglichkeit vor Ort wert, besonders wenn ich älter werde und nicht mehr so mobil bin?
- Bemisst sich der Wert eines Produkts allein am Preisschild im Laden, oder sollte man nicht auch die Kosten oder Probleme mit berücksichtigen (Transport, Produktionsart, Verwendung von Chemikalien, Belastung des Grundwassers usw.), die uns über kurz oder lang einholen werden?
- Wenn wir arbeiten, erwarten wir zu Recht eine faire Entlohnung. Sollte dies nicht auch für die Produzenten unserer Nahrung gelten, egal ob es sich um die Kaffeebauern in Südamerika oder die Milchbauern bei uns in der Region geht, die derzeit unter den Dumpingpreisen leiden, während wir bei Aldi & Co die Milch zu Spottpreisen nachgeworfen bekommen?



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Wie attraktiv ist das Götzareal für Einzelhandel?

21.8.15: Bei der Diskussion, ob der Raum Margetshöchheim/Zell noch einen dritten Lebensmittelanbieter verträgt, spielt natürlich die Zahl der potentiellen Kunden die wichtigste Rolle. Dabei ist es unstrittig, dass die beiden Orte in Anbetracht ihrer Einwohnerzahlen keinen dritten Anbieter brauchen und vertragen. Unstrittig dürfte auch sein, dass im Umkreis des Götzareals deutlich weniger Menschen wohnen als bei Edeka in Zell oder bei Tegut am nördlichen Ende Margetshöchheims.

Deshalb stellt sich die Frage, ob der geplante Markt auf dem Götzgelände so viel Kaufkraft vom Durchgangsverkehr auf der Staatsstraße abschöpfen kann, dass er die fehlende Kaufkraft im näheren Umfeld ausgleichen kann. Das hängt auch stark von der Anbindung an die Umgehungsstraße ab. Man kann davon ausgehen, dass die meisten potentiellen auswärtigen Kunden auf der Rückfahrt von der Arbeit aus Würzburg den Einzelhandelsstandort ansteuern würden. Dazu müsste man an der Ausfahrt Margetshöchheim-Süd erst über die Brücke zurück zum Götzgelände fahren. Deshalb wird die Anbindung von etlichen am Standort interessierten Firmen als ungünstig angesehen, so dass sie davon Abstand genommen haben, dort zu investieren.

Eine verbesserte Anbindung an die ST 2300 wird übrigens auch von der Gemeinde gewünscht, vor allem die Möglichkeit für Fußgänger, die Straße zum Radweg am Main hin zu queren. Die Chancen hierfür sind allerdings derzeit gering. Ein Kreisverkehr scheidet wohl aus, da wegen der Lage im Überschwemmungsgebiet ein aufwendiges wasserrechtliches Verfahren mit offenem Ausgang nötig wäre. Zudem würde das Straßenbauamt dem Wechsel der Anbindungsarten (Ampeln in Zell, Kreisverkehr in Margetshöchheim-Süd und Ampel in Margetshöchheim-Nord) kaum zustimmen. Und was für Margetshöchheim am wichtigsten ist: Beim Kreisverkehr wäre für Fußgänger keine Querung möglich.
Somit bliebe lediglich eine Ampellösung mit einer Abbiegespur von Würzburg her in Richtung Götzgelände. Aber auch hierbei wäre keine Kombination mit einer Fußgängerampel möglich, da das Straßenbauamt grundsätzlich außerhalb geschlossener Ortschaften keine Fußgängerampeln mehr zulässt, seit immer häufiger Rotlichtverstöße, teilweise mit Todesfällen, registriert werden.
Und eines muss auch klar sein: Zum Nulltarif bekäme Margetshöchheim keine Ampel und keinen Kreisverkehr. Zell musste sich an der Ampellösung in Zell-Mitte vor vielen Jahren mit 2 Millionen (damals noch DM) beteiligen. Heute kann man hier getrost Euro einsetzen. Unrealistisch ist dies nicht, wenn man bedenkt, dass für den geplanten Mini-Gehweg von der Busendhaltestelle zu Tegut 80.000 € kalkuliert wurden.

Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass eine bessere Anbindung an die Staatsstraße unter dem Strich nicht mehr Kunden nach Margetshöchheim oder Zell bringt, da sie dann an einem anderen Standort (Körner oder Tegut) verlorengehen.

Außerdem ist die Konkurrenz auf dem Weg von Würzburg her mit den vielen Märkten und Discountern groß. Erst recht, wenn der Zeller Bock wieder geöffnet ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass dann wesentlich mehr Kaufkraft in Margetshöchheim hängenbleibt und einen weiteren Einzelhandelsmarkt rentabel macht, dürfte also sehr gering sein. Somit stellt sich die berechtigte Frage, ob ein dritter Markt im Bereich Margetshöchheim/Zell nicht für alle drei Märkte zum Draufzahlgeschäft wird und ob er nicht mittelfristig die intakte Nahversorgung in unserem Raum insgesamt gefährdet.



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Soll das eine sichere Nahversorgung sein?

20.8.15: Auf dem Götzgelände soll nach dem derzeitigen Stand bekanntlich ein Netto-Markt angesiedelt werden, was nicht nur nach unserer Ansicht das Aus für Tegut bedeuten könnte. Wir haben darüber im letzten MM-Blättle ausführlich berichtet (MM-Blättle 112 ). Unsere Befürchtung ist unter anderem, dass sich auf dem Götzgelände ein Markt ansiedelt, der mit aller Gewalt expandieren will und das als Kampfansage gegen Tegut und vielleicht auch Edeka in Zell versteht. Das könnte für Rewe und auch für Netto gelten. Der Artikel im Handelsblatt bestärkt uns in unserer Befürchtung, dass eine riskante Expansionsstrategie und ein gnadenloser Kampf um Marktanteile mittelfristig die Nahversorgung unseres Ortes gefährden könnten, zumal der Standort in Margetshöchheim-Süd sowohl vom Einzugsgebiet wie auch von der Anbindung an die Staatsstraße her alles andere als attraktiv ist.
Wir können nur hoffen, dass der Bericht im Handelsblatt auch den einen oder anderen Gemeinderat zum Umdenken bewegt:

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/riskante-expansion-billigriese-netto-lehrt-die-discounter-das-fuerchten-seite-6/3539912-6.html http://lebensmittelpraxis.de/zentrale-management/2111-appetit-auf-expansion.html



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Götzgelände aktueller Stand

21.7.15: Den aktuellen Stand der Entwicklung auf dem Götzgelände finden Sie hier: MM-Blättle 112



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Aufgschoben ist nicht aufgehoben

18.7.: Bei der Berichterstattung über die letzte Gemeinderatssitzung Gemeinderatssitzung am 14.7.15 hatten wir TOP 1 ausgespart, in dem es um den Bericht des Bürgermeisters über die aktuelle Situation auf dem Götzgelände und die sich anschließende Diskussion ging. Da sich vermutlich in wenigen Tagen eine neue Situation anbahnt, werden wir voraussichtlich am 21.7. umfassend darüber berichten.



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Gemeinderatssitzung am 14.7.

TOP 1 Gemeinderatssitzung am 14.7.15



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Bewegung beim Götzgelände?

7.7.: Nun hat Bürgermeister Brohm überraschend noch einmal die Initiative ergriffen, um Klarheit über die Zukunft des Götzgeländes zu bekommen. Bislang gab es von Seiten des Projektentwicklers und des Eigentümers zwar Forderungen an die Gemeinde und Wunschvorstellungen. Wer aber nun tatsächlich mit welchem Einzelhandelsangebot dort einsteigen will, ist momentan immer noch äußerst unklar. Zwei Gespräche in den nächsten Tagen sollen nun für mehr Klarheit sorgen. Interessant ist, dass sich auch Bürgermeister Brohm noch einmal engagiert hat und einen zusätzlichen Interessenten für eine Teilfläche des Götzgeländes gefunden hat.
Da ein wichtiger Termin erst einen Tag vor der Gemeinderatssitzung stattfinden kann, ist klar, dass am 14.7. unmöglich eine Entscheidung fallen kann. Das hat auch Bürgermeister Brohm den Fraktionsvorsitzenden zugesichert. Schließlich müssen die Fraktionen bei dieser wichtigen Entscheidung genügend Zeit zur Beratung und Bewertung haben, falls der Projektentwickler tatsächlich Neues und Konkretes auf den Tisch legen sollte.
Unter diesen veränderten Umständen macht auch ein Bürgerbegehren derzeit keinen Sinn. Wenn selbst die Gemeinderäte derzeit wenig Konkretes wissen, wie sollten dann die Bürger eine Entscheidung treffen. (siehe Kippt der Gemeinderat seinen Beschluss? )
Deshalb begrüßen wir die erneute Initiative des Bürgermeisters, die inhaltlich für mehr Klarheit sorgen kann und mehr Zeit für eine sachgerechte Entscheidung mit sich bringt.



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Kippt der Gemeinderat seinen Beschluss?

6.7.: Andererseits haben Gespräche der Gemeinde mit Fachleuten (unter Einbeziehung der Fraktionsvorsitzenden) eindeutig deutlich gemacht, dass in Margetshöchheim keine zwei große Einzelhandelsanbieter und schon gar nicht kleinere Anbieter im Ortskern auf Dauer überleben können. Das bedeutet wohl, dass dann in absehbarer Zeit im Ort erneut eine Gewerbebrache vorhanden sein wird.
Besonders problematisch wäre es, wenn der Standort Tegut verwaisen würde, weil es dann für das Altortumfeld praktisch keine Nahversorgung mehr gäbe. Angesichts des enormen Verdrängungswettbewerbs in der Branche könnte es auch dazu kommen, dass es über kurz oder lang dann gar keine Lebensmittelversorgung mehr in Margetshöchheim geben wird.
Deshalb überlegt sich die MM, in dieser für die Zukunft des Ortes eminent wichtigen Frage, die Bürger selbst entscheiden zu lassen. Im Klartext bedeutet dies die Beantragung eines Bürgerbegehrens.



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Wann revitalisiert Tegut?

26.6.: Obwohl der Tegut-Markt innen und außen noch gut in Schuss ist und vor einiger Zeit bereits technisch nachgerüstet worden ist, sollte er eigentlich im Herbst für deutlich mehr als eine Million Euro "revitalisiert" werden, was eine mehrmonatige Schließung bedeutet hätte. Obwohl sich die Gesamtfläche des Gebäudes nicht ändern soll, würde sich durch eine Umorganisation im Inneren die Verkaufsfläche deutlich auf 1200 qm erhöhen. Nun hat sich herausgestellt, dass hierzu die Ausweisung eines Sondergebiets erforderlich ist, was bis zur Genehmigungsreife einige Zeit in Anspruch nimmt. Außerdem muss Tegut sein Konzept noch einmal überarbeiten, das ursprünglich mehr als 1300 qm Verkaufsfläche vorsah. Selbst in einem Sondergebiet sind allerdings lediglich 1200 qm Verkaufsfläche genehmigungsfähig. Aus diesen Gründen muss Tegut die Revitalisierung auf 2016 verschieben.



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Wie viele Verbrauchermärkte brauchen wir?

15.6.: Da die Diskussion über die Ansiedlung eines Discounters oder Verbrauchermarkts derzeit nicht nur den Gemeinderat, sondern auch viele Bürger beschäftigt, wollen wir hierzu noch einige Zusatzinformationen liefern.
Rein rechtlich ist es so, dass Discounter oder Verbrauchermärkte bis zu 800 qm Verkaufsfläche jederzeit in einem Gewerbegebiet (wie dem ehemaligen Götz-Brot-Betriebsgelände) angesiedelt werden können. Dabei ist es baurechtlich unerheblich, ob es sich um einen Discounter oder einen Vollsortimenter handelt, zumal die Grenze zwischen beiden Marktarten immer mehr fließend ist. Schließlich findet man Frischeprodukte (Fleisch, Gemüse, Obst und Brot) heute überall in den Regalen. Eine Verkaufsfläche von 800 qm ist übrigens beileibe keine Schmalspurlösung. So hatte Tegut anfangs, als dort neben der Poststelle noch ein Blumenladen untergebracht war, gerade mal 802 qm. Und trotzdem musste niemand hungern, weil wir am Ort nur einen Markt mit 800 qm Verkaufsfläche hatten.
Wenn man einen Markt mit mehr Verkaufsfläche ansiedeln will, dann muss die Gemeinde hierzu ein Sondergebiet ausweisen, in dem 1200 qm Verkaufsfläche erlaubt sind.
Mancher meint, man solle die Entscheidung über die Ansiedlung weiterer Einzelhandelsmärkte den Kräften des Markts überlassen, die Konzerne wüssten doch genau, ob sich ein weiterer Markt in Margetshöchheim rentiert oder nicht. Normalerweise müsste man davon ausgehen. Es gibt aber auch Beispiele in nächster Nähe, die zeigen, dass sich Handelsketten auch verspekulieren oder dass die Ansiedlung ein Teil eines gnadenlosen Konkurrenzkampfs ist. Man denke nur an die Schließung von REWE in Zellingen.
Wir wollen hier nicht noch einmal aufzählen, wie viele Discounter und Supermärkte es im Umkreis von 10 Kilometern gibt. Das wissen Sie selbst ganz genau. Es wird auch niemand auf die Idee kommen und behaupten, wir seien unterversorgt. Deshalb müsste es unser Hauptanliegen sein, die gute bestehende Versorgung zu behalten und sie nicht durch die Ermöglichung eines ruinösen Wettbewerbs aufs Spiel zu setzen. In Zell hat man deshalb den Flächennutzungsplan geändert, um einen zweiten Verbrauchermarkt zu verhindern. Es bringt nämlich herzlich wenig, wenn man eine Gewerbebrache durch die Ansiedlung eines großen Verbrauchermarkts beseitigt und sich dafür mittelfristig an anderer Stelle eine neue Gewerbebrache einhandelt. Die Lebensmittelmärkte sind nämlich in Sonderbauten untergebracht, für die oft nur sehr schwer eine Nachnutzung gefunden werden kann.
Bei einem Informationsgespräch für die Gemeinderäte hat ein Vertreter einer großen Handelskette vor kurzem dargelegt, dass der Standort Götzgelände wegen der geringen Bevölkerungszahl im Umkreis von 500 m kaum eine Nahversorgungsfunktion hat. Mit Besuchern aus dem überörtlichen Bereich ist wegen der Verkehrsanbindung und der vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten im weiten Umkreis kaum nennenswert zu rechnen.
Bereits jetzt sei der Raum Zell/Margetshöchheim sehr gut mit Einzelhandelsflächen versorgt. Man gehe deutschlandweit derzeit pro 1000 Einwohner durchschnittlich von einer Verkaufsfläche (VKF) von 375 qm aus. Bereits jetzt verfügen Margetshöchheim und Zell ca. 378 qm/1000 Einwohner, ohne Berücksichtigung der örtlichen Bäcker und Metzger. Bei der Ansiedlung eines großen Verbrauchermarkts käme man auf einen weit überdurchschnittlichen Versorgungsgrad von 608 qm/1000 Einwohner. Und selbst ein Discounter mit 800 qm erhöht den Durchschnittswert deutlich auf 486 qm VKF.
Damit dürfte klar sein, dass wir eindeutig auf eine Überversorgung zusteuern, wenn wir mit zusätzlicher Einzelhandelsfläche auf dem Götzgelände klotzen. Das wird schon kurzfristig zu einem Verlust an Frische (wegen des geringeren Umschlags von Waren mit kurzer Haltbarkeit) und mittelfristig möglicherweise zu neuen Gewerbebrachen führen. Und wenn es ganz schlecht ausgeht, stehen wir wie einst ganz ohne Nahversorgung da.



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Bebauungsplan Götzgelände

13.5.: Informationen zum Bebauungsplan finden Sie hier: Gemeinderatssitzung am 12.5.15



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Gemeinderatssitzung am 12.5.

TOP 1 Gemeinderatssitzung am 12.5.15



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Geiz ist geil?

10.5.: Vielleicht haben ja auch Sie in der Samstagsausgabe der Main-Post gelesen „Billige Milch sorgt für Ärger“. Hintergrund ist, dass Aldi und Co. den Preis für Milch und Milchprodukte weiter gesenkt haben. Da freut sich der sog. Ottonormalverbraucher und vor allem der Verbrauchertyp, den der Media Markt mit dem Slogan „Geiz ist geil“ umworben hat.

Die Tierschützer jedoch sind über den Milchpreisverfall alles andere als erfreut. Schließlich bedeuten sinkende Preise das Aus für immer mehr Betriebe der bäuerlichen Landwirtschaft und verstärken den Trend hin zu einer industrialisierten Landwirtschaft mit Massentierhaltung und all den negativen Auswirkungen auf die Tierhaltung. Höhere Tierschutzstandards vertragen sich halt nicht mit Dumpingpreisen. Wahrscheinlich wird sich dieser Trend durch den Wegfall der Milchquote noch verstärken. Der Bauernverband sieht da allerdings keine Probleme. Er ist aber wohl eher das Sprachrohr der Großagrarier.

Man kann nicht für nachhaltiges Wirtschaften, Qualitätsprodukte, Tierschutz und Mindestlohn sein und dann gleichzeitig erwarten, dass die Landwirtschaft das tägliche Brot zu Dumpingpreisen auf den Tisch liefert. Das ist übrigens auch der Grund, warum wir glauben, dass Tegut mit seiner hochwertigen Produktpalette für Margetshöchheim wesentlich wichtiger ist als ein Discounter.

Und noch eines: Man komme uns bitte nicht mit dem Argument, dass wir aus sozialen Gründen einen Discounter benötigen. Erstens ist hier noch niemand verhungert, weil wir bislang keinen Discounter hatten. Und zweitens wird ja wohl kaum einer ernsthaft behaupten, dass die Massentierhaltung mit all ihren Auswüchsen das Ergebnis sozialer Verantwortung ist.



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Gemeinderäte ließen sich informieren

10.5.: Am Freitag hatten die Margetshöchheimer Gemeinderäte die Möglichkeit, sich in einem Gespräch mit einem führenden Vertreter von Tegut und einem Fachmann einer anderen Handelskette über die Einzelhandelssituation in Margetshöchheim und die weitere Entwicklung am Tegut-Standort zu informieren. Auf Anregung der MM wurde der Termin vom Bürgermeister auf den Freitagnachmittag gelegt, damit möglichst viele Gemeinderäte teilnehmen konnten. Die MM war mit 4 Gemeinderäten vertreten, die CSU mit 2, die SPD mit ihrem Fraktionsvorsitzenden.

In diesem Zusammenhang verweisen wir auch auf den Beitrag Geiz ist geil?



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Aktualisierter Lageplan Götzgelände

8.5.: Zu Ihrer Information veröffentlichen wir hier den aktualisierten Lageplan des Büros Rudloff, Wild & Partner. aktueller Plan



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aktueller Plan




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Alternativen fürs Götzgelände?

3.5.: Wir haben in den letzten Tagen per Email einige Anregungen bekommen, was man alles auf dem Götzgelände entwickeln könnte. Ein Bürger schlug zum Beispiel vor, einen „Kinderfunpark/-land zu machen mit Fitnessstudio und Sportsbar, vielleicht auch mit einem Bistro“. Ein früherer Vorschlag eines Margetshöchheimer Bürgers, nämlich dort eine Saunalandschaft zu errichten, wurde ja sogar ins Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) Prof. Schirmers aufgenommen. Die Gemeinde hat übrigens vor einiger Zeit von einem Ingenieurbüro einen Planvorschlag anfertigen lassen, der zur Staatsstraße hin als Lärmschutz einen Riegel mit gewerblicher Nutzung und dahinter mehrstöckige Wohnbauten mit günstigen Mietwohnungen vorsah. Preisgünstige Wohnungen für junge Familien wären sicher der große Renner. Bei den Parteien sind sie zumindest vor der Wahl immer ein Thema. Beim Eigentümer des Geländes geht es aber wohl kaum um soziale Aspekte, sondern um bare Münze.
All das sind durchaus keine Luftschlösser, wie Beispiele in anderen Orten des Landkreises zeigen.

Es ist allerdings müßig, sich darüber groß den Kopf zu zerbrechen, da es letztendlich immer auf die Vorstellungen und Interessen des Eigentümers ankommt. Und natürlich auch auf dessen Preisvorstellungen, da ein Investor, abgesehen von den Baukosten, auch mit erheblichen Abriss- und Sanierungskosten zu rechnen hat.



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Agenda AK zum Götzgelände

29.4.; Beim gestrigen Treffen des Agenda 21-Arbeitskreises, der unter anderem für den Bereich Wirtschaft zuständig ist, war die Entwicklung auf dem Götzgelände ein zentrales Thema. Man begrüßte es einstimmig, dass dort Ärztehäuser entstehen sollen und hatte auch Verständnis dafür, dass manche Bürger in Margetshöchheim-Süd eine Einkaufsmöglichkeit im Nahbereich wünschen. Der Arbeitskreis erwartet allerdings vom Gemeinderat, dass dafür gesorgt wird, dass sich die Ansiedlung eines Discounters nicht negativ auf die innerörtlichen Strukturen (z.B. Metzger) und den bestehenden Tegut-Markt auswirkt. Das scheint am besten durch die Beibehaltung des bestehenden Gewerbegebiets gewährleistet, da dann die Verkaufsfläche auf 800 qm beschränkt ist.
Gerade in einer Zeit interkommunaler Zusammenarbeit in der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) sollte man das umfangreiche Angebot an Märkten und Discountern im weiten Umkreis bei der Entscheidung berücksichtigen und dafür sorgen, dass man sich nicht gegenseitig das Wasser abgräbt.



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Leben und leben lassen

27.4.: Wahrscheinlich fällt in der nächsten Gemeinderatssitzung am 12. Mai die endgültige Entscheidung darüber, ob auf dem Götzgelände ein Verbrauchermarkt oder ein großer Discounter angesiedelt wird. Wir haben Sie in den letzten Wochen ausführlich über dieses Thema informiert, weil wir befürchten, dass diese Ansiedlung auf Dauer dazu führen kann, dass wir in absehbarer Zeit am Ende gar keine Nahversorgung mehr besitzen.
Wir befürchten nämlich, dass wir angesichts des kleinen Margetshöchheimer Einzugsgebiets und des gnadenlosen Konkurrenzkampfs im Einzelhandel eines Tages ohne jeglichen Nahversorger dastehen werden.
Mancher mag dies für übertrieben halten, bei realistischer Einschätzung ist diese Gefahr der "Marktbereinigung" jedoch durchaus real.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass es vor einigen Jahrzehnten fast an jeder Ecke eine Tankstelle gab, selbst in Margetshöchheim. Heute kann man sie selbst in Würzburg an 10 Fingern abzählen. Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre, als der Sprit noch 57,9 Pfennig kostete ("Marktbereinigung" ), betrieb ich in Erlangen als Pächter eine Aral-Tankstelle. In zwei aufeinander stoßenden Straßen gab es damals in einem Vorort nahe des Siemens-Forschungszentrums 7 oder 8 Tankstellen. Heute gibt es dort wohl keine einzige mehr, was sicher nicht nur an meinem Geschick als Spritverkäufer lag. Ähnlich kann es auch uns mit der Nahversorgung ergehen, wenn wir meinen, der Markt reguliere sich schon selbst. Das mag schon stimmen. Um unsere kleine Gemeinde wird er sich aber mit Sicherheit keinen Deut scheren. Deshalb sollten wir alles daran setzen, unsere örtlichen Strukturen zu stärken und sie nicht durch die Hilfestellung für einen gnadenlosen Verdrängungskampf zu gefährden.

Gerade jetzt, wo Margetshöchheim zusammen mit 7 weiteren Gemeinden in der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) das hohe Lied der interkommunalen Zusammenarbeit singt, sollte man bedenken, dass Zell und Margetshöchheim mit dem Edeka-Markt in Zell und dem Tegut-Markt in Margetshöchheim gut aufgestellt und versorgt sind. Man muss sich im Klaren sein, dass ein zusätzlicher Verbrauchermarkt oder Discounter beiden Märkten schaden wird. Und das wird und kann auf Dauer nicht gut gehen. Noch dazu in einer Zeit, wo die Einwohnerzahlen eher rückläufig sind. Unsere Devise muss lauten: Leben und leben lassen!

Wir bitten Sie, sich die Zeit zu nehmen und sich umfassend zu informieren. Schließlich geht es ja auch um ein wichtiges Stück Lebensqualität und einen wesentlichen Standortfaktor in unserem Ort. Wir haben deshalb hier Links zu den wichtigsten Beiträgen zu diesem Thema zusammengefasst und werden unsere Informationen ständig aktualisieren. Das MM-Blättle 111 bietet einen umfassenden Überblick über die derzeitige Situation (Stand 27.4.).

Peter Etthöfer (MM-Vorsitzender)

Planungen für das Götz-Gelände (14.3.15)
Aktualisierte Planungen auf dem Götz-Gelände (4.4.15)
Bebauungsplan für das Götz-Gelände (10.4.15)
Margetshöchheim begrüßt den 5000. Einwohner (15.4.15)



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"Marktbereinigung"


das waren noch Zeiten - beim Spritpreis 



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Margetshöchheim begrüßt den 5000. Einwohner

15.4.: Das könnte man meinen, wenn man die gestrigen Diskussionen über die Entwicklung des Götzgeländes im Gemeinderat verfolgt hat. Dort ist bekanntlich ein weiterer Verbrauchermarkt bzw. ein Discounter geplant. Dabei treibt die Angst, unter die 3.000 Einwohnerschwelle zu rutschen, etliche Kommunalpolitiker seit geraumer Zeit um.
Doch jetzt zu den Fakten:
- Die Gewerbebrache der Großbäckerei Götz in Margetshöchheim-Süd ist sicher ein Schandfleck. Bisherige Versuche, dort Gewerbe anzusiedeln, sind bislang gescheitert.
- Bei der Entwicklung des hoch bezuschussten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) hatte Prof. Schirmer einen Wirtschaftsfachmann aus München nach Margetshöchheim geholt, der dringend davon abgeraten hat, dort einen Lebensmittelmarkt anzusiedeln.
- Vor kurzem wurden nun dem Gemeinderat Planungen vorgelegt, die auf diesem Gelände und auf zwei seit Jahren leer stehenden benachbarten Einfamilienhausgrundstücken ein Ärztehaus mit Apotheke, Physiotherapie und Café/Bäckerei sowie ein weiteres Haus für eine Zahnarztpraxis vorsahen. Beide Gebäude sind vierstöckig geplant. Außerdem wurde auch der Wendehammer des Wiesenwegs überplant, von dem aus das Gelände angebunden werden soll, zusätzlich zu der Zufahrt von der Zeller Straße her.
- Diese Planung stieß im Gemeinderat quer durch alle Fraktionen grundsätzlich auf Zustimmung. Man legte dem Planer lediglich nahe, auch die Interessen der Nachbarn zu berücksichtigen, zu deren maximal zweigeschossigen Häusern ein ausreichender Abstand gehalten werden sollte.
- In der folgenden Gemeinderatssitzung lag dann ein Plan vor, in dem auch die Nutzung des restlichen Götzgeländes berücksichtigt war. Vorgesehen war dort ein Verbrauchermarkt mit einer Verkaufsfläche von 800 qm und 450 qm Lagerfläche.
- Wenig später lag für die Gemeinderatssitzung am 14.4. ein überarbeiteter Plan mit einem Verbrauchermarkt mit 1.200 qm Verkaufsfläche, 450 qm Lager und 150 qm Bürofläche vor. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatten nicht nur die MM, sondern auch Bürgermeister Brohm und Vertreter anderer Fraktionen Bedenken, ob 2 Lebensmittelmärkte dieser Größenordnung in Margetshöchheim überleben können. Mit welchen Bandagen der Kampf zwischen den Handelsgiganten ausgefochten wird und was uns blühen kann, wenn wir meinen, dass Konkurrenz das Geschäft belebt, zeigt der Kampf zwischen Rewe und Edeka. Egal, wer auf der Strecke bleibt, wahrscheinlich bleibt der Verbraucher am Ende der Verlierer. Deshalb sollte uns der Spatz in der Hand mehr wert sein als die Taube auf dem Dach. Oder im Klartext: Bei Tegut wissen wir, dass wir einen verlässlichen Partner haben. Wenn wir aber die Hand zum Verdrängungswettbewerb reichen, sollte uns klar sein, dass unsere Bevölkerung wahrscheinlich eines Tages die Rechnung präsentiert bekommt.
http://www.welt.de/wirtschaft/article137602969/Rewe-sagt-Edeka-den-Kampf-an.html
- Am 9.4. kam dann ein Vertreter der Tegut-Zentrale aus Fulda zu einem Gespräch ins Rathaus, an dem neben dem 1. und dem 2. Bürgermeister auch die drei Fraktionsvorsitzenden teilnahmen. Der Tegut-Mitarbeiter machte deutlich, dass man mit einem Discounter durchaus leben könne, dass aber 2 Verbrauchermärkte mit größerer Verkaufsfläche angesichts des begrenzten Kundeneinzugsgebiets auf Dauer nicht existieren könnten.
Bürgermeister Brohm, sein Stellvertreter und die drei Fraktionsvorsitzenden kamen deshalb überein, lediglich der Ansiedlung eines Discounters zuzustimmen. Da im bestehenden Gewerbegebiet jederzeit ein Discounter bis zu einer Verkaufsfläche von 800 qm zulässig sei, sei nicht einmal die Umwidmung in ein Sondergebiet erforderlich.
Der Tegut-Vertreter bekräftigte, dass seine Firma zum Standort Margetshöchheim stehe und im Herbst den Markt für 2 Monate schließen wolle, um in dieser Zeit den Markt für rund 1,3 Millionen Euro grundlegend zu modernisieren.
- Bei der Gemeinderatssitzung am 14.4. berichtete Bürgermeister Brohm anfangs von einer Stellungnahme des Landratsamtes, die den Fraktionsvorsitzenden zugegangen sei, was bei etlichen Gemeinderäten mit Verwunderung aufgenommen wurde. Es stellte sich dann heraus, dass Geschäftsleiter Horn eine Gesprächsnotiz über ein Telefonat mit dem Landratsamt erst wenige Stunden vor der Sitzung an die Fraktionsvorsitzenden gemailt hatte, so dass die meisten Gemeinderäte über den Inhalt nicht informiert waren. Das Landratsamt vertrat die Auffassung, dass ein Sondergebiet ausgewiesen werden müsse, wenn ein Discounter mehr als 800 qm Verkaufsfläche realisieren wolle, was heute nicht unüblich sei. Soweit die Gemeinde Einfluss auf die Gestaltung nehmen wolle, könne ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden.
- Aus den Äußerungen des Projektentwicklers für das Götzgelände konnte man entnehmen, dass eigentlich schon an einen Verbrauchermarkt und nicht an einen Discounter mit 800 qm gedacht ist. Er machte zudem deutlich, dass die Unterschiede zwischen den Vollsortimentern und den Discountern heute fließend seien, da immer mehr Discounter ihr Sortiment und damit auch ihre Verkaufsflächen erweiterten. Darauf hat die MM übrigens schon bisher hingewiesen und auch zu bedenken gegeben, dass die Ausweitung des Sortiments der Discounter auf Backwaren, mehr Gemüse und Frischfleisch nicht nur anderen Verbrauchermärkten, sondern auch angestammten Metzgern und Bäckern im Innerort das Leben mit ihren Kampfpreisen schwer macht.
- Bürgermeister Brohm wich dann von den am 9.4. zusammen mit den Fraktionsvorsitzenden abgestimmten Positionen ab und schlug vor, ein Sondergebiet auszuweisen und einen Discounter zuzulassen, der auch deutlich mehr Verkaufsflächen realisiert.
- Hier kam deutlicher Widerstand von der MM, da bislang noch völlig unklar ist, welche Vorgaben bei einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan gemacht werden sollen. Während Teile von CSU und SPD bereit waren, sofort auf die Forderungen des Projektentwicklers einzugehen, erklärte sich Bürgermeister Brohm bereit, die Entscheidung auf die nächste Sitzung zu vertagen und erst noch einmal das Gespräch mit dem Landratsamt zu suchen, wie es 2. Bürgermeister Etthöfer gefordert hatte. Brohm forderte die planenden Architekten auf, zwischenzeitlich zu überprüfen, inwieweit man auf die Wünsche der Anlieger eingehen könne. Und den Projektentwickler forderte er auf, bis zum nächsten Termin abzuklären, welcher Discounter in welchem Umfang auf dem Götzgelände bauen wolle.
- Die MM befürchtet, dass ein gnadenloser Konkurrenzkampf zwischen zwei großen Märkten am Ort zur Schließung eines Marktes und schlimmstenfalls sogar zu 2 Gewerbebrachen führen kann. Es wäre eine Katastrophe, wenn wir wieder in eine Zeit zurückgeworfen würden, in der Margetshöchheim gar keine Nahversorgung mehr hatte. Gerade ältere Leute, die dies miterlebt haben, haben die MM-Vertreter mehrmals nachdrücklich gebeten, sich ohne Wenn und Aber für die Erhaltung von Tegut einzusetzen. Man darf nicht vergessen, dass der Standort von Tegut gerade für die vielen älteren Bürgerinnen und Bürger im Altort und im Zeilweggebiet, die nicht mehr mobil sind, ideal ist.
- Da die im Gespräch am 9.4. erzielte Lösung (ein Discounter für Margetshöchheim-Süd mit 800 qm und die Stärkung des Tegut-Marktes im Norden) nach Meinung der MM ein akzeptabler Kompromiss gewesen wäre, bedauern es die MM-Gemeinderäte zutiefst, falls es jetzt doch zu einem großen Discounter oder Verbrauchermarkt auf dem Götzgelände kommen sollte und damit die gesamte Nahversorgung des Ortes zumindest auf längere Sicht gefährdet wäre.
Angesichts des Überangebots an Verbrauchermärkten und Discountern im weiten Umkreis wird es sicher zu einer "Marktbereinigung" kommen. Angesichts unseres geringen Einzugsgebietes kann es durchaus sein, dass wir dann auf der Strecke bleiben. Nicht ausreichend rentable Märkte werden gar nicht so selten von heute auf morgen geschlossen. Man denke nur an Rewe in Zellingen oder Tegut in Güntersleben und Volkach.

Da wir uns schon seit Monaten mit dem Thema auseinandergesetzt haben, empfehlen wir Ihnen folgende Beiträge:
Welchen Einfluss hat der Verbraucher?
Planungen für das Götz-Gelände
Aktualisierte Planungen auf dem Götz-Gelände



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Gemeinderatssitzung am 14.4.

TOP 1 Gemeinderatssitzung am 14.4.2015



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Bebauungsplan für das Götz-Gelände

10.4.: Auf der Tagesordnung für die Gemeinderatssitzung am Dienstag steht u.a. ein Bebauungsplan für das Gelände der ehemaligen Brotfabrik .
Morgen werden wir dazu und generell zur Gemeinderatssitzung am 14.4. einige Unterlagen veröffentlichen. Wer sich bereits vorab mit der Materie beschäftigen will, dem empfehlen wir unsere Beiträge aus den letzten Wochen, in denen wir uns bereits mit der Materie beschäftigt haben:
Aktualisierte Planungen auf dem Götz-Gelände
Planungen für das Götz-Gelände



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Aktualisierte Planungen auf dem Götz-Gelände

4.4.: Mittlerweile liegen aktualisierte Planentwürfe für die Nutzung des Areals auf dem Gelände der ehemaligen Brotfabrik in Margetshöchheim-Süd vor. Demnach soll dort offensichtlich kein Discounter - wie in der letzten Gemeinderatssitzung angedeutet -, sondern ein Verbrauchermarkt angesiedelt werden. Im Gegensatz zur ursprünglichen Planung soll die Verkaufsfläche nicht 800 qm, sondern jetzt 1200 qm betragen, zusätzlich 450 qm für Lagerflächen und weitere 150 qm für das Büro, was wohl eine versteckte Reserve für eine spätere Erweiterung der Verkaufsfläche ist.
Damit verstärken sich die Bedenken der MM, dass Margetshöchheim dann zwar 2 Vollsortimenter besäße, die sich aber höchstwahrscheinlich gegenseitig das Wasser abgraben würden. Das kann nicht im Sinne einer gesunden Ortsentwicklung sein, da wir dann möglicherweise eines Tages als Folge eines ruinösen Wettbewerbs - wie Hans im Glück - ganz ohne Nahversorger dastehen könnten.
Dieses Szenario haben wir Ihnen bereits vor einigen Tagen vor Augen geführt: Planungen für das Götz-Gelände
Wir können Ihnen nur empfehlen, sich unsere Argumente noch einmal zu Gemüte zu führen. Wir befürchten, dass es mittelfristig nicht darum gehen wird, ob Margetshöchheim-Süd auch einen Vollsortimenter bekommt, sondern ob wir eines Tages vielleicht ganz ohne örtliche Einkaufsmöglichkeiten dastehen werden.



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Planungen für das Götz-Gelände

14.3.: Wie wir bereits berichtet haben, wurden bei der Gemeinderatssitzung am 10.3. neue Planungen für das Gelände der ehemaligen Brotfabrik vorgestellt und diskutiert. Angedacht sind dort ein mehrstöckiges Ärztehaus mit Physiotherapie, Apotheke und Café und ein Gebäude mit einer Zahnarztpraxis. Im Südwesten des Geländes ist im Plan ein Verbrauchermarkt (möglicherweise aber wohl eher ein Discounter) mit einer Verkaufsfläche von 800 qm vorgesehen. Die Pläne wollen wir Ihnen sicherheitshalber nicht zeigen, da wir bei einem Bauvorhaben an anderer Stelle bereits Schwierigkeiten wegen der Veröffentlichung im Internet bekommen haben.
Dass das vor sich hingammelnde Götzgelände kein Schmuckstück ist, dürfte unstrittig sein. Grundsätzlich ist es auch zu begrüßen, dass dort nicht nur - wie bei früheren Planungen - Einzelhandel vorgesehen ist. Das Ärztehaus dürfte da eine sinnvolle Alternative sein. Uns ist auch bekannt, dass in Margetshöchheim-Süd durchaus ein Interesse an Einkaufsmöglichkeiten vor der eigenen Haustüre besteht. Und schließlich dürfte die vorgesehene Discounter-Nutzung in dem als Gewerbegebiet ausgewiesenen Gelände rechtlich durchaus möglich sein.
Allerdings wären noch etliche Details abzuklären, was in diesem Stadium der Planung nicht außergewöhnlich ist. So wurde der Wendehammer im Wiesenweg überplant, die Frage der Abstandsflächen wegen der Massivität des mehrstöckigen Ärztehauses müsste noch geklärt werden, und die Verkehrsbelastung für den Wiesenweg wäre ebenfalls ein Thema, da offensichtlich eine der Zufahrten möglicherweise über den Wiesenweg laufen soll.
Aus der Sicht der Kommunalpolitik müsste man auf den ersten Blick Hurra schreien: Im Ort gäbe es eine zusätzliche Einkaufsmöglichkeit, noch dazu in Margetshöchheim-Süd, und der Schandfleck am südlichen Ortseingang käme weg. Das erklärt wohl auch, warum man aus den Reihen von CSU und SPD bislang keine kritischen Stimmen vernehmen konnte.
Auf ausdrücklichen Wunsch der MM legte man sich jedoch in der Sitzung am 10.3. noch nicht endgültig fest, zumal die geänderten Planungen erst im Laufe der Sitzung bekannt wurden und somit eine Vorberatung in den Fraktionen nicht möglich war. Jetzt soll die Planung erst einmal mit dem Landratsamt besprochen werden.
Wenn wir nur kurzfristig bis zur nächsten Kommunalwahl denken würden, müsste hier auch die MM ohne zu zögern zustimmen. Wenn man jedoch mittel- bis langfristig kalkuliert, besteht die Gefahr, dass wir in absehbarer Zeit vielleicht gar keinen Lebensmittelmarkt mehr am Ort haben, so dass all diejenigen, die nicht mobil sind, das Nachsehen haben könnten.
Wenn man die derzeitige Einzelhandelssituation im Umfeld Margetshöchheims unvoreingenommen betrachtet, lässt sich feststellen:
Wer aus Richtung Würzburg kommt, fährt an Aldi, Rewe und Edeka vorbei. Wenn in absehbarer Zeit der Zeller Bock wieder offen ist, kommen Aldi, Lidl und Rewe (alle in der Zellerau) hinzu. Die Veitshöchheimer Märkte wollen wir hier gar nicht berücksichtigen.
Wer aus Zellingen kommt, der fuhr an Aldi, Norma und Edeka vorbei. Die Retzbacher Märkte auf der anderen Mainseite wollen wir ebenfalls unberücksichtigt lassen.
Das bedeutet im Klartext: Wer nach Margetshöchheim kommt, hat neunmal die Möglichkeit einzukaufen. Man kann sich also ausmalen, dass von all dem, was an Kaufkraft nicht in Würzburg oder Zellingen hängengeblieben ist, nicht mehr allzu viel für Margetshöchheim übrig bleibt. Zusätzlich dürfte es unbestritten sein, dass sich der Einzugsbereich des Margetshöchheimer Einzelhandels auf unseren Ort selbst und vielleicht noch etwas auf Erlabrunn und Leinach beschränkt. Aus Veitshöchheim, Zellingen oder Würzburg dürfte kaum jemand extra wegen eines Lebensmitteleinkaufs nach Margetshöchheim kommen. Eine gewisse Ausnahme macht da lediglich der Tegut-Markt, der wegen seines speziellen Biosortiments offensichtlich Käufer aus der weiteren Umgebung anzieht.
Wenn nun auf dem Götzgelände ein Discounter oder Verbrauchermarkt angesiedelt würde, würde dies zwangsläufig für Tegut, aber auch für die örtlichen Metzger und Bäcker deutliche Einbußen mit sich bringen, zumal die Discounter in den letzten Jahren ihr Angebot im Bereich Frischfleisch und Backwaren deutlich ausgeweitet haben. Im Umkehrschluss müsste aber auch ein neuer Markt in Margetshöchheim damit rechnen, dass er sich die Kundschaft mit den anderen Geschäften teilen muss, was auf Kosten der Rentabilität geht.
Obwohl Tegut wegen seines speziellen Angebots und wegen der im Ort vorhandenen positiven Einkommensstruktur eigentlich in Margetshöchheim gute Marktchancen hat und für Margetshöchheim ein echter Standortvorteil ist, dürfte die Ansiedlung eines zweiten Markts wohl über kurz oder lang das Ende von Tegut bedeuten. Dass das sehr schnell gehen kann, hat die Schließung der Tegut-Märkte in Güntersleben und Volkach gezeigt.
Jetzt mag man nun einwenden, dass das zu verschmerzen ist, weil man dann immer noch den Markt in Margetshöchheim-Süd habe. Da sollte man sich allerdings nicht so sicher sein. Wie oben bereits dargestellt, haben wir im weiten Umkreis ohne Zweifel ein Überangebot an Discountern und Märkten, was angesichts des harten Konkurrenzkampfs über kurz oder lang dazu führen wird, dass einige auf der Strecke bleiben werden. Man hat das ja bei Rewe in Zellingen gesehen, wie schnell das mit der Schließung gehen kann, wenn die Gewinnerwartungen nicht erfüllt werden. Da Margetshöchheim aus den bereits angeführten Gründen sicher nicht der ideale Standort für einen Discounter oder großen Einkaufsmarkt ist, bestünde die Gefahr, dass wir eines Tages wieder ganz ohne Nahversorgung dastehen. Und das würde vor allem ältere Bürger und solche, die nicht mobil sind, treffen. Es wäre ein gravierender Standortnachteil für unseren Ort.
Für Tegut würde übrigens auch sprechen, dass dieser Markt - wie bereits erwähnt - über eine Stammkundschaft verfügt und von der Größe her wohl (ohne zusätzliche Konkurrenz) dauerhaft überlebensfähig wäre. Im Gegensatz zu Discountern oder Märkten, bei denen ja oft ein schnäppchengesteuertes Kaufverhalten vorherrscht.



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Gemeinderatssitzung am 10.3.

TOP 4 Gemeinderatssitzung am 10.3.15



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Welchen Einfluss hat der Verbraucher?

27.12.: Häufig werden wir, wenn etwas schief läuft (z.B. bei der Nutzung von Plastiktüten) darauf hingewiesen, dass wir als Verbraucher durch unser Verhalten durchaus Einfluss nehmen können. Oft ist dies allerdings ein Alibi für die Politik, die selbst nichts unternehmen will.
In manchen Bereichen haben wir als Verbraucher durch unser Kaufverhalten jedoch durchaus Einflussmöglichkeiten. Als Beispiele seien hier die Aktionen "Lass den Klick in Deiner Stadt" (in Würzburg) oder "Fahr nicht fort, kauf im Ort" (Höchberg) angeführt.
Auch die MM hat bereits häufig darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, die heimischen Angebote zu nutzen, damit sie uns erhalten bleiben. Wenn wir heute das Café Marokko und das Gasthaus Zum Kreutzer nicht mehr haben, zeigt dies, dass wir mit unseren Befürchtungen gar nicht so daneben lagen.
An einem aktuellen Beispiel wollen wir darauf hinweisen, dass es nicht unser Kaufverhalten allein ist, das darüber entscheidet, ob wir auch noch in ein paar Jahren einen Supermarkt oder sonst ein Einzelhandelsgeschäft am Ort haben.
Bekanntlich hat sich ein Investor mit dem Gedanken getragen, auf dem ehemaligen Götzgelände u.a. einen Rewe-Markt anzusiedeln. Es ist auch bekannt, dass Tegut gerne an seinem Standort erweitern würde, aber mangels Verkaufsbereitschaft das Nachbargelände nicht erwerben kann.
Aus Gesprächen ist uns bekannt, dass man besonders in Margetshöchheim-Süd die Rewe-Ansiedlung sehr begrüßen würde. Probleme dürfte hier vor allem die Regierung von Unterfranken machen, da ein Rewe-Markt wegen der geplanten Größe eindeutig für das Margetshöchheimer Einzugsgebiet zu groß ist, selbst wenn man die Tegut-Verkaufsfläche nicht dazurechnet. Deshalb fordert der Investor auch eine eigene Abbiegespur bzw. einen Kreisel an der ST 2300 in Margetshöchheim-Süd, um überörtlichen Verkehr abzuschöpfen. Derzeit ist es eher unwahrscheinlich, dass das Straßenbauamt darauf eingeht, zumal eine Einfädelspur wohl noch wichtiger wäre.
Wenn man das Szenario einmal durchspielt, kommt man wohl zu folgendem Ergebnis: Rewe dürfte mit der Margetshöchheimer Kaufkraft allein sicher nicht auskommen. Selbst Tegut dürfte da Probleme bekommen, wobei Tegut wegen seines speziellen Bio-Angebots eine bestimmte Käuferschicht aus der Umgebung anzieht. Trotzdem dürfte Tegut wohl den Konkurrenzkampf mit Rewe schon allein wegen der geringeren Verkaufsfläche kaum überstehen. Das dürfte viele im Ort im Moment wohl nicht allzu sehr stören, da die meisten mobil sind und jederzeit dann in Margetshöchheim-Süd oder auch andernorts einkaufen könnten. Problematischer wäre es allerdings für ältere Leute.
Richtig problematisch würde es jedoch, wenn wegen des ständig wachsenden Konkurrenzkampfes und der Überversorgung mit Discountern und Supermärkten im weiten Umkreis dann möglicherweise auch ein Vollsortimenter in Mhh-Süd schließen würde. Dass dies selbst bei langfristigen Mietverträgen durchaus passieren kann, konnte man z.B. in Zellingen, in Güntersleben und in Volkach sehen. Schließlich kann man nicht nur jeden Euro nur einmal ausgeben, man kann auf Dauer auch nicht für zwei konsumieren.
Deshalb ist es keine bürokratische Schikane, wenn die Regierung von Unterfranken darauf achtet, dass es zu keinem ruinösen Wettbewerb kommt. Denn über so einen Wettbewerb mag sich der Verbraucher vielleicht erst einmal freuen. Die Freude kann ihm aber vergehen, wenn wegen der Überkapazität dann vielleicht in absehbarer Zeit gar kein Verbrauchermerkt mehr vor Ort ist. Dann hätten wir wieder Verhältnisse wie vor 15 Jahren. Das wäre nicht nur für ältere Leute schlimm, es wäre ein Standortnachteil für den gesamten Ort.
Deshalb wäre ein Ort, der schon auf Grund seiner topographischen Lage kaum mit einem nennenswerten Bevölkerungszuwachs rechnen kann, mit einem kleineren Verbrauchermarkt, der auf die Nachfrage vor Ort zugeschnitten ist, möglicherweise auf der sichereren Seite. Vorausgesetzt, man folgt der Devise der Höchberger: "Fahr nicht fort, kauf im Ort!"



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Belebt Konkurrenz das Geschäft?

25.10.: Der Bauausschuss hat in der Sitzung am 29.10, über einen Antrag auf Vorbescheid für den Neubau eines Vollsortimenters Lebensmittel, eines Drogeriemarkts, eines Getränkemarkts und einer Bäckerei zu entscheiden. Im Klartext bedeutet dies, dass neben Tegut ein weiterer Supermarkt auf dem Götz-Gelände angesiedelt werden soll. Dem Vernehmen nach soll es sich um REWE handeln.
Eigentlich müsste es jedem klar sein, dass es ich bei der Häufung von Supermärkten und Discountern in Zellingen, Veitshöchheim und der Dürrbachau nicht um eine gesunde Konkurrenz, sondern um einen knallharten Verdrängungswettbewerb handelt. Verschärft wird das noch durch einen supermodernen Edeka-Markt demnächst in Zell und diverse Konkurrenten in der Zellerau, die ebenfalls Kaufkraft abschöpfen, sobald der Zeller Bock wieder befahrbar ist.
Wenn man dann noch bedenkt, dass bei einer Einwohnerzahl von knapp über 3.000 keine Nachfrage für zwei Supermärkte bestehen kann, muss eigentlich jedem klar sein, dass das auf Dauer nicht gut gehen kann. Momentan schöpft Tegut wegen seines besonderen Sortiments, das sich von der Konkurrenz abhebt, noch einige Kaufkraft von auswärtigen Kunden ab. Wenn allerdings ein weiterer Supermarkt öffnet, reicht der Kuchen mit Sicherheit nicht mehr für beide. Als erstes wird man das bei frischen Artikeln merken, weil sie nicht mehr so schnell verkauft werden, und langfristig wird einer der Märkte oder gar beide auf der Strecke bleiben. Schließlich ist es eine Tatsache, dass unrentable Märkte notfalls über Nacht geschlossen werden. Wir haben dann im schlimmsten Fall nicht nur zwei Gewerbebrachen, sondern gar keine örtliche Einkaufsmöglichkeit mehr. Das wäre eine Katastrophe, nicht nur für ältere Leute, die nicht mehr so mobil sind.
Die Gemeinde sollte deshalb alles unternehmen, um eine Entwicklung zu verhindern, bei der es wahrscheinlich nur Verlierer geben wird.



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